Volltext: Jahresbericht 1905 und Verzeichnis der Mitglieder vom 1. Juni 1906 (1905)

Nachmittag, unentgeltlich geöffnet war, und, seit kurzem erst 
auf Gesuch der Arbeiterunion versuchsweise eingeführt, die 
permanente Ausstellung im Künstlerhaus in jeder Serie an einem 
Sonntagnachmittag den Eintrittspreis auf 20 Cts. reduzierte, soll 
im neuen Kunsthause die Gemäldesammlung an drei Nachmit- 
tagen, darunter der Sonntagnachmittag, und die permanente Aus- 
stellung an jedem Sonntagnachmittag unentgeltlich geöffnet 
sein. Für das Opfer, das die Kunstgesellschaft damit hier in 
der permanenten Ausstellung bringt, erhält sie eine jährliche 
Subvention von Fr. 5000. Es ist kaum anzunehmen, dass 
diese Summe die materielle Einbusse decken werde, die die 
Kunstgesellschaft durch den Entree-Ausfall an den ca. 50 Sonn- 
tagen und, kaum niedriger anzuschlagen, durch Ausfälle an 
den Wochentagen erleiden dürfte. Aber wenn schon die Hoff- 
nung besteht, dass die Popularisierung des Institutes dazu 
beitragen werde, Ersatz dadurch zu bringen, dass der Besuch 
auf der ganzen Linie zunehme und das in allen Schichten 
der Bevölkerung sich ausbreitende und vertiefende Interesse 
für das Kunsthaus und die Kunst auch materielle Wertung 
erlange, ausschlaggebend für das Opfer war doch der Ideale 
Gedanke der Popularisierung an sich, der Gedanke, auch dieses 
neue Kunsthaus zu einem wahren Volkshaus zu machen, 
das dem Gerede von dem exklusiven, hochmütig aristokratischen 
Charakter der Kunst ein Ende bereitet und ihr, der erzieherisch 
wirkenden, veredelnden, in Zürich auch jene Kreise des Volkes 
gewinnt, die zu ihr und zu denen sie bisher nicht gelangen 
konnte, — nicht nur jetzt für den Augenblick gewinnt, da es 
zilt, abzustimmen, sondern für alle Zeit. Diesem idealen Ge- 
danken vertrauen wir; er wird, das ist unsere Zuversicht, 
über die kunstliebende und kunstausübende Gemeinde unserer 
Mitglieder hinaus in allen Kreisen der Bevölkerung zünden. 
Und er wird, das ist unsere Hoffnung, seine werbende 
Kraft auch erweisen, wenn es, nachdem beide, das Kunsthaus 
am Heimplatz und das Volkshaus in Aussersihl, durch die 
Abstimmung am 15. Juli die Sanktion des Volkes erlangt 
haben werden, für uns gilt, den letzten vorbereitenden Schritt 
zu tun, die Finanzierung des Kunsthauses durchzuführen.
	        
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