Volltext: Jahresbericht 1906 und Mitglieder-Verzeichnis vom 1. Juni 1907 (1906)

Aenderung des Vertrages notwendig machte. Endlich, am 
12. Mai nahm der Grosse Stadtrat die Vorlage einstimmig 
an. Am 15. Juli fand die Gemeindeabstimmung statt. Beide 
Vorlagen waren siegreich. Die Kunsthausvorlage mit 11,610 
bejahenden gegen 4045 verneinenden Stimmen. 
Nun galt es den Bau zu finanzieren. 
Noch während über das Schicksal des Abtretungsvertra- 
ges Ungewissheit herrschte, hatten die Verhandlungen mit der 
Regierung über den Verkauf des Künstlerguts be- 
gonnen. Der Kanton bedarf des Areals für die Universitäts- 
bauten. Die Verhandlungen führten zu einem Angebot von 
260,000 Fr., das Ende Juni in einen zwischen dem Regie- 
rungsrat und dem Vorstand der Kunstgesellschaft abgeschlos- 
senen Präliminarvertrag gefasst wurde, der den Termin für 
die Abtretung der Liegenschaft vorläufig noch offen liess. 
Absicht des Vorstandes war es, diese Summe für die zweite 
Bauperiode festzulegen, für die ein definitives Programm heute 
noch nicht besteht, für die vorzusorgen aber ihm als Pflicht 
arschien. Was an der für die Kosten der ersten Bauperiode 
notwendigen Million noch fehlte, die Summe von 570,000 Fr., 
hoffte er durch freiwillige Beiträge aufzubringen. 
Ein Finanzierungs-Komitee von 44 Personen lieh 
ihm in verdankenswertester Weise mit Rat und Tat seine Unter- 
stützung. Es empfahl durch Namensunterschrift den «Aufruf 
zur Finanzierung des Kunsthauses», der Anfang No- 
vember an Privatadressen verschickt wurde und in öffentlichen 
Blättern zur Beitragszeichnung einlud; es wetteiferte mit den 
Mitgliedern des Vorstandes — und einzelne der Herren haben 
darin wahrhaft Bewunderungswürdiges geleistet —, Beiträge 
persönlich zu werben. Der Erfolg blieb nicht aus. Zwar 
flossen die grossen Beiträge, auf die man rechnen zu dürfen 
geglaubt hatte, nicht so zahlreich, wie man erwartet hatte. 
Aber die Menge brachte es. Bis zum Jahresschluss waren 
rund 310,000 Fr. gezeichnet; die Summe ist bis zur Stunde 
auf rund 428,000 Fr. gestiegen. Das ist kein geringer Erfolg, 
und allen Gebern, wie allen, die mithalfen, den Opferwillen 
zu schüren — unter ihnen steht in vorderster Reihe die
	        
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