Volltext: Jahresbericht 1907 und Mitglieder-Verzeichnis vom 30. Juni 1908 (1907)

Schrank L enthält den ganzen künstlerischen Nachlass 
der Brüder Martin und Paulus Usteri, 56 Bände mit 4632 
Blättern, von dem erstern z. B. auch die Entwürfe und aus- 
yeführten Aquarelle der Kindesliebe und Muttertreue, die 
veizenden Vignetten zu den Künstlerliedern und vieles andere, 
von letzterm Karikaturen mit wahren Orgien von Höllenspuck 
und Teufelsgestalten. Dann kommen die grossen Sammel- 
bände der Zürcher Joh. Heinr. Lips 39 Bl., Wilh. Meyer 46 Bl., 
Hs. Jakob Oeri 352 Bl., Casp. Rahn 122 Bl. und Rud. Rahn 66 Bl, 
Schrank M enthält in erster Linie die 17 Bände des 
Malerbuches mit 881 Bl. aus der Zeit von 1794—1850. Sie 
bilden den Grundstock der Sammlung. Als Martin Usteri 
1794 die erste Idee des Malerbuches in der damaligen 
«Donnstagsgesellschaft» zur Sprache brachte, welche aus 14 
Mitgliedern, Künstlern und Dilettanten bestand, wurde ein 
Quartband eingerichtet, in welchem nach einer bestimmten 
Reihenfolge jede Woche ein Mitglied eine Zeichnung ein- 
zulegen hatte. 1803 konstituierte sich dann die «Künstler- 
yesellschaft», die Mitglieder mehrten sich und der Kifer für 
das Malerbuch erkaltete. Trotz den eingeführten Bussen 
ging es mit den Einlagen immer langsamer vorwärts und die 
ersten Statuten 1831 gestatteten den Loskauf von dieser 
Verpflichtung für 50 Gulden; 1851 ging das Malerbuch ein. 
Der Inhalt ist sehr mannigfaltig. Es wurde im Beginn mehr 
auf Geist und Witz, Scherz und Humor, als auf korrekte 
und vollendete Ausführung gehalten und dieses Gepräge 
tragen auch eine Menge Zeichnungen der ersten sieben Bände, 
wie überhaupt auch noch manche der spätern. Dazwischen 
finden sich Werke fremder Hand und Namen, sowie auch 
älterer Meister und Nichtmeister. Es sind Kinlagen von 
Mitgliedern, welche selbst nicht zeichnen konnten oder Freund- 
schaftspfänder von besuchenden Gästen. Immerhin bilden sie 
ein höchst wertvolles und interessantes Material für die Ge- 
schichte der Gesellschaft. — Im fernern finden wir dıe Künstler- 
porträts von Joh. Notz 33 Bl., dann Sammlungen von Ludwig Hess 
600 Bl., von Ludwig Vogel 211 Bl. und Rud. Koller 21 Bl., sowie 
eine Reihe grosser Blätter verschiedener Künstler und Schulen.
	        
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