41
hebenden Hoffnungen können die Tatsache nicht aus der Welt
schaffen. Die Kommission muss sich mit ihr abfinden und hat
alle Ursache, denjenigen auch hier ihren wärmsten Dank aus-
zusprechen, die sich für Darbietungen gewinnen liessen.
An solchen‘ Darbietungen sind zu verzeichnen:
24. Januar: Vortrag von Herrn Dr. Conrad Escher: «Reise-
erinnerungen».
(. Februar: Vortrag von Herrn Kunstmaler Otto Lasius:
«Böcklins verschiedene Maltechniken u. ihr Zweck.»
21. Februar: Vortrag von Herrn Kunstmaler Herm. Wassmuth:
«Akropolis» mit Vorweisungen.
7. März: Vortrag von Herrn Bildhauer Ad. Meyer : «Unsre heu-
tige künstlerische Erziehung» mit Demonstrationen.
14. März: Vorlage der abgeänderten Kunsthaus-Pläne von
Herrn Prof. Carl Moser.
21. März: Vortrag von Herrn Kunstmaler Christoffel: «Studien
über Domleschg und Engadin» mit Vorweisungen.
4. Anrıl: Vortrag von Herrn Bildhauer Ad. Meyer über «Grenzen
der Künste» von Dr. Volkmann mit Projektionen.
19. Dezember: Verlesung des Neujahrsblattes 1908: «Rudolf
Koller» von W. L. Lehmann mit Vorweisungen.
Zwischen diesen «Gesellschaftsabenden» lagen die
Abende der «Freien Vereinigung», die, seit die herrschende
Resignationsstimmung die Rekonstruktion der Kommission
stillschweigend vertagte, fast ausschliesslich das lau sich
regende gesellige Bedürfnis bestritten. Wenn auch die Pflicht
gebietet, die Tradition zu hüten, darüber täuscht sich doch
niemand, dass es erst der neuen Aera, die wir für das Kunstleben
Zürichs von der Eröffnung des Kunsthauses erhoffen, gelingen
werde, innerhalb der Kunstgesellschaft auch das gesellige
Leben zum Erblühen zu bringen.
So sind es denn der Hoffnungen nicht wenige, die sehn«
süchtig jetzt des Tages der Einweihung harren.
Der Sell petär
Elimar Kusch.,