7
___ Jahresbericht 1910 der Zürcher K unstgesellschaft
13
Wissenschaftliches Inventar. Als Grundlage eines künftigen wissenschaft-
lichen Kataloges und Mittel zu einer methodischen Durcharbeitung der ganzen Sammlung
wurde ein vom Konservator aufgestelltes Inventarschema genehmigt, das folgende Be-
standteile enthält: 1. Beschreibendes Verzeichnis der einzelnen Objekte nach Meister,
Darstellung, Technik, Erhaltungszustand, Geldwert; 2. Geschichte jedes Objektes bis
zum Eintritt in die Sammlung (Herkunft); 3. Geschichte seit Eintritt in die Sammlung,
(Restaurationen, Veränderungen jeder Art); 4. Verwertung und Würdigung in Wort und
Bild (Literatur und Reproduktionen). Dazu Angaben über das Reproduktionsrecht, das
ei allen Neuerwerbungen mit dem Eigentumsrecht der Zürcher Kunstgesellschaft ge-
sichert werden soll.
Mitgliedschaft im Verband schweizerischer Kunstmuseen. Als Ver-
;reter der Zürcher Kunstgesellschaft, d.h. speziell der Sammlung, nahm der Konservator
und Sekretär zweimal, am 15. Oktober und am 10. November, an den Beratungen des
Verbandes schweizerischer Kunstmuseen teil. Die erste Sitzung beschäftigte sich neben
der Erörterung von museumstechnischen Fragen mit der Aufstellung einer gemeinsamen,
möglichst einheitlichen Liste der Besuchszeiten aller schweizerischen Kunstmuseen zur
Mitteilung an die Fachpresse, die Fremdenblätter und zur Auflage in den Verkehrsbureaus.
Hauptgegenstand der Beratungen bildete eine Verständigung über die Verteilung der
Bundesankäufe an die einzelnen Museen, in der Art, dass sich sämtliche dem Verband
angehörenden Museen, entsprechend einer Anregung des Eidg. Departements des Innern,
unter gegenseitiger Rücksichtnahme und angemessenen Konzessionen für die Bewerbung
um die Ankäufe des Bundes und der Gottfried Keller - Stiftung auf eine gemeinsame
Wunschliste einigen und jedes Werk, wenn immer möglich, nur von einem Bewerber
yeansprucht würde. Bei der bisher üblichen gesonderten Eingabe der Listen fielen in der
Regel alle Wünsche auf ganz wenige Werke, so dass nur dem kleinsten Teil der Bewerbungen
antsprochen werden konnte und die Zuweisungen dem speziellen Charakter der ver-
schiedenen Museen wenig entgegenkamen.
Sammlung von Reproduktionen. Die zu Anfang des Jahres angelegte
Sammlung von Photographien nach zeitgenössischen Kunstwerken, die hauptsächlich durch
die bei photographischen Aufnahmen im Kunsthaus eingehenden Pflichtexemplare, aber
auch durch freundliche Schenkungen der Künstler gespiesen wird, zählt bis jetzt gegen
60 Blätter, die Sammlung von photographischen Negativen 116 Nummern.
A