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Jahresbericht 1912 der Zürcher Kunstgesellschaft.
Ferdinand Hodler
Fig. 2 Zeichnung in Bleistift und Rotstift
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Falten und Ränder der Mäntel — Hodler hat an Köpfen und Gewand, was ihm als
Ergebnis wertvoll schien, mit der Feder nachgezeichnet —; bei der Figur zur « Empfin-
dung» das gereckte, so durchaus sichere im Boden wurzelnde und aus dem Boden auf-
steigende Stehen, die Beine als lebendurchdrungene Träger und Streben, denen der Künstler
in eindringlichem Studium ihres innern Baues und des begleitenden Muskelspieles aller-
arste Bedeutung gegeben hat.
Vorstufen oder weitere Beispiele eines Stiles von so absoluter zeichnerischer Klar-
heit und Sättigung stellen drei andere für sich kaum weniger ausdrucksichere Blätter
dar: die Federzeichnung eines schlanken Genfer Uhrenarbeiters im langen Schurz, eine
Gestalt, die auch unter den Doktoren des Genfer Calvin-Bildes sich wieder finden könnte;
der Akt eines aufrechtstehenden Mädchens von Hodler sonst fremder weicher Anmut