Volltext: Jahresbericht 1914 (1914)

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Jahresbericht 1914 der Zürcher Kunstgesellschaft 
Die stetig fortschreitende Bezeichnung der Gemälde und Bildwerke durch Schrift- 
täfelchen erlitt infolge des Truppenaufgebotes eine Unterbrechung. Es zeigte sich, 
dass nach Einberufung des mit der Anfertigung der Täfelchen seit Jahren betrauten Spe- 
zialisten andere Kräfte den Forderungen sorgfältigster Wahl von Format, Material, Farbe 
und Schrift nicht gerecht zu werden vermochten. Die Montierungsarbeiten für das graphi- 
sche Werk von Albert Welti nahmen ihren Fortgang und sind nahezu abgeschlossen. 
Benutzung der Sammlung und Wirkungen nach aussen. Im Laufe des 
Jahres wurden sieben Kopierbewilligungen erteilt. Sie betrafen Werke von Hans 
Asper, Andrea del Brescianino, Otto Frölicher, Johann Geyer, Rudolf Koller, August 
Seidel, Karl Stauffer. Das Hochbauamt Zürich erbat sich zur Vorlage an der Schweiz. 
Landesausstellung eine Anzahl Stiche und Lithographien zum Zürcher Stadtbild. Die seit 
Herbst 1912 eingeleiteten Führungen für die Schulkapitel des Kantons 
Zürich durch den Konservator der Sammlung nahmen ihren Fortgang bis zum Truppen- 
aufgebot Anfang August. Besuche einzelner Schulklassen unter Führung der Lehrer 
fanden im gleichen Umfang wie während des vergangenen Jahres statt. Nicht ohne 
Bedeutung ist die Beteiligung der Sammlung und die Mitwirkung ihrer Organe an der 
Jahrhundert-Ausstellung deutscher Kunst, 1650—1800, in Darmstadt. 
Es handelt sich ja bei derartigen Veranstaltungen nicht in erster Linie darum, in Museen 
bereits allgemein zugängliche Werke in neuer Gruppierung und Umgebung zu zeigen, 
von grösserem Werte ist es, dass in Privatbesitz zerstreutes und verborgenes Kunstgut 
der allgemeinen Kenntnis und Forschung erreichbar wird. Die Darmstädter Ausstellung 
war ganz besonders durch das Entgegenkommen der regierenden Häuser Deutschlands 
und Oesterreichs ausgezeichnet, die ihren Kunstbesitz in weitem Umfange der Ausstellung 
überliessen. Die Zürcher Kunstgesellschaft stellte sich in den Dienst dieser «Fürsten- 
ausstellung», indem sie sich um eine würdige Vertretung der schweizerischen Kunst 
des 18. Jahrhunderts bemühte. Von den 150 Werken, die die Ausstellung von 
50 Schweizer Malern aufwies, vermittelte sie aus Zürcher und Schweizer Privatbesitz 
nahezu die Hälfte. Aus eigenem Besitz kamen 17 Bilder der Künstler J. Balthasar Bullinger, 
Heinrich Freudweiler, Heinrich Füssli, Conrad Gessner, Ludwig Hess, Johann Caspar 
Huber, Conrad, Felix und Heinrich Meyer, Susette Ott-Hirzel, Heinrich Wüest und Hans 
Rudolf Werdmüller hinzu; Werke, die im Kunsthaus in Saal C und in den Bibliothek- 
räumen ihren Standort haben. Die zusammenfassende Veröffentlichung «Deutsches Barock 
und Rokoko» von Prof. Dr. Biermann, dem Veranstalter der Ausstellung, enthält 80 Ab- 
bildungen bisher. wenig oder gar nicht bekannter Gemälde der Schweizer Abteilung; 
10 davon gehören der Sammlung der Zürcher Kunstgesellschaft. 
Nach Werken von Ferdinand Hodler wurden neue Bildkarten in Kupferdruck 
ausgegeben. Die Sammlung von photographischen Negativen und Photogra- 
phien ist auch im verflossenen Jahr langsam gewachsen. 
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