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Jahresbericht 1915 der Zürcher Kunstgesellschaft
1890 verstorbenen Frank Buchser, dann die grosse Ausstellung, die die Zürcher Kunstgesell-
schaft dem Andenken Max Buris widmete. In dem Bestreben, die Ausstellung nach Umfang
und Gehalt der künstlerischen Bedeutung des Berner Malers entsprechend zu gestalten,
fand die Kunstgesellschaft freundliche und wirksame Unterstützung von privaten Sammlern
und verschiedenen Museen. Unter den 150 Figurenbildern, Bildnissen und Landschaften
fehlte kaum ein Hauptwerk. Dass die Ausstellung so bald nach dem Tode des Künstlers
und als erste Gedächtnisausstellung für den Verstorbenen im Kunsthause gebracht werden
konnte, verdanken wir den starken und erfolgreichen Bemühungen des Herrn Righini,
der zudem auch beim Eröffnungsakt der Ausstellung eine Gedächtnisrede mit feiner
Würdigung des Künstlers und seines Werkes hielt. Zu dem durch die Reproduktionen
eines Selbstbildnisses und 16 weiterer Werke bereicherten Katalog hatte Herr Dr. Trog
eine gehaltvolle Einführung geschrieben.‘ Die grosse Wirkung der Max-Buri-Ausstellung
zeigt sich auch in den Besuchs- und Verkaufsziffern. Als weitere, sehr erfolgreiche Serien
treten neben sie: die August-Ausstellung mit den französischen und Wiener Künstlern
und den Bildwerken Hermann Hallers, dann die Jubiläumsausstellung der Gesellschaft
schweiz. Maler, Bildhauer und Architekten und die Turnus-Ausstellung des Schweiz. Kunst-
vereins, beide so reich beschickt, dass neben den eigentlichen Ausstellungsräumen auch
einige Sammlungssäle mitbenutzt werden mussten.
Verkäufe. Im Jahre 1915 wurden 833 Verkäufe vermittelt, darunter 171 Gemälde,
605 Zeichnungen und Bilddrucke, 25 Skulpturen und 32 kunstgewerbliche Arbeiten, in einem
Gesamtbetrag von Fr. 177,814. Die Erträge von 1914 und 1913 waren 587 Verkäufe zu
Fr. 54,965 und 581 Verkäufe zu Fr. 81,588. Man muss schon bis 1912 zurückgehen, um
mit 844 Verkäufen zu Fr. 168,169 ähnliche Zahlen zu finden wie im Berichtsjahr. Von
diesem Ergebnis fallen Fr. 90,000 auf Verkäufe von Werken Max Buris, Fr. 19,500 auf
Graphik aus den Lagern Albert Welti und «Walze». Die höchsten Verkaufszahlen brachten
die Monate September, August, März und Oktober, die geringsten Juni (unter Fr. 1000),
Mai (Fr. 1200) und Februar (Fr. 2500). Die Verkaufsprovisionen erreichten eine Höhe
von Fr. 15,369 (1914: Fr. 6000; 1913: Fr. 9000; 1912: Fr. 16,750).
In der ausschliesslich von Zürcher Künstlern beschickten Dezember-Ausstellung
wurde zum Besten der Aussteller eine Verlosung veranstaltet, Das Ergebnis des Los-
verkaufes gestattete, unter den ausgestellten Werken Ankäufe im Betrage von Fr. 1600
vorzunehmen.
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