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Jahresbericht 1915 der Zürcher Kunstgesellschaft
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Bibliothek.
Von Zeitschriften, Neujahrsblättern und Katalogen abgesehen, erfuhr die Bücher-
sammlung einen Zuwachs von 113 Bänden. 26 Werke gingen als Schenkungen von
Freunden des Kunsthauses ein, Das vollständige Verzeichnis der Schenkungen und der
Erwerbungen durch Tausch und Ankauf ist in den Heften 1/3, 9 und 10/12 des „Kunst-
haus“ enthalten. Neu abonniert wurde die Zeitschrift „Schweizerland“. Unter den Büchern
sind die wichtigsten Erwerbungen des Jahres: Das Frans Hals-Werk von W. v. Bode,
„Denkmäler der deutschen Bildhauerkunst“ von Dehio und Bezold, das Tafelwerk über
die frühitalienische Truhenmalerei von P. Schubring, die zwei Bände mit den Reproduktionen
zur Darmstädter „Jahrhundert“-Ausstellung, das Hodler-Werk von H. Mühlestein, van Goghs
Briefe an seinen Bruder und das Buch über C6zanne von A. Vollard. Die Ausgaben für
Bücher und Zeitschriften betragen Fr. 1800.—, auf Buchbinderarbeiten fallen Fr. 200.—.
Die Benutzung der Bibliothek und graphischen Sammlung hat auch gegenüber
dem Vorjahre wieder eine Steigerung erfahren. In den Lesesaal wurden 1363 Bücher
und Mappen ausgegeben (1914: 823, 1913: 604), nach Hause 950 (1914: 764, 1913: 509),
also gegenüber den 1587 Bänden des letzten Jahres (1913: 1113) insgesamt 2313. Ein
schönes Resultat, das angesichts des Besitzstandes von zirka 3000 Bänden hervorgehoben
zu werden verdient. Die Besuchszeiten sind seit der Eröffnung des neuen Kunsthauses
dieselben geblieben, Dienstag und Donnerstag nachmittag 2—5, Mittwoch vormittag 10—12.
Zweimal fanden in den Bibliothekräumen graphische Ausstellungen aus den
Beständen der Sammlungen statt. Im Frühjahr wurden Faksimilereproduktionen der Holz-
schnitte zur Apokalypse von A. Dürer, gegen Ende des Jahres Federzeichnungen zürcherischer
Meister aus drei Jahrhunderten und Aquarelle von Wilhelm Scheuchzer ausgehängt.
Das Neujahrsblatt 1916 führte die im Vorjahre eingeleitete Darstellung „Kunst,
Krieg und Krieger“ von Dr. Konrad Escher weiter, um mit dem 18. Jahrhundert abzu-
schliessen... Es hatte sich gezeigt, dass der für ein Neujahrsblatt vorgeschriebene Umfang
eine bis auf unsere Tage sich erstreckende Abhandlung nicht zu fassen vermocht hätte.
Herr Dr. Escher wird in absehbarer Zeit eine abgeschlossene Darstellung des Gegenstandes,
d. h. beide Neujahrsblätter und einen letzten Abschnitt vom 18. Jahrhundert bis zur
Gegenwart, in Buchform veröffentlichen und den Besitzern unserer beiden Neujahrsblätter
den Schlussteil gesondert erhältlich machen. Für 1917 ist ein Neujahrsblatt über Max
Buri in Aussicht genommen.
Die ungewöhnlich starke Belastung des Postens „Neujahrsblatt“ in der Betriebs-
rechnung, unten S. 15 ist dadurch entstanden, dass mit ‘der Herausgabe des Doppel-
heftes „Kunst, Krieg und Krieger“ und in Rücksicht auf schon 1915 begonnene Vorarbeiten
zum Neujahrsblatt 1917 im Interesse einer einfachern Rechnungstellung eine neue Buchungs-
art eingeführt wurde. Die nächste Betriebsrechnung wird um so mehr entlastet werden.
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