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Jahresbericht 1915 der Zürcher Kunstgesellschaft
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die verschiedenen Vortragsabende berichtet das «Kunsthaus» ausführlicher. Ausser den
Gesellschaftsabenden in der Kollerstube boten folgende Vorträge verdankens-
werte Anlässe genussreicher Unterhaltung:
Stilprobleme der bildenden Kunst, von Dr. F. Beyel.
Wie das Kind zeichnet, von Dr. H. Stettbacher.
Frank Buchser, von Dr. Jules Coulin.
Die künstlerische Wahrheit, von Prof. Dr. F. Medicus.
Max Buri, von S. Righini, bei Eröffnung der Gedächtnisausstellung.
Kunst, Krieg und Krieger, HI, Teil, von Dr. K. Escher.
Zweimal, im Januar und im Dezember, legte die Bibliothekkommission ihre neuen Er-
werbungen vor.
Die Monatschrift „Kunsthaus“, die das neue Jahr vorerst mit einem Sammel-
heft 8/12 1914 antreten musste, konnte, wenn auch durch die allgemeine Lage und die
militärischen Aufgebote stark beeinträchtigt und gehemmt, ihrer Aufgabe als Anzeiger der
Zürcher Kunstgesellschaft und Nachrichtenstelle über Schweizer Kunstleben und Kunst-
pflege, wieder besser nachkommen als im Vorjahre.
Für die Neujahrsverlosung wurde eine Summe von Fr. 2700.— ausgesetzt und
auf 34 Gewinne verteilt.
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Kunsthaus.
Bau. In den Sammlungsräumen wurde der Ersatz der verdorbenen Filzteppiche durch
Bouclegewebe mit dem Neubelag der Säle A und E weitergeführt. Im Welti-Saal machte die
Sammlungskommission, um die hohen Kosten eines Ersatzes der stark verblichenen Wand-
bespannung zu vermeiden, den Versuch, sich mit einem Farbanstrich zu behelfen; das
Ergebnis war, was die Gleichmässigkeit und Lichtbeständigkeit der Tönung anbelangt,
befriedigend. Eine Neuherrichtung der zum Teil ebenfalls kaum mehr genügenden Be-
spannungen der Ausstellungssäle konnte in Rücksicht auf die dafür notwendigen hohen
Auslagen noch nicht vorgenommen werden.
Die Fragen der künstlerischen Ausschmückung gelangten noch nicht zu
einem Abschluss. Nach einlaufenden Berichten sind aber sowohl F. Hodler wie C. Amiet
mit der Bearbeitung ihrer Malereien für das Treppenhaus und die Loggia lebhaft be-
schäftigt; abschliessende Ergebnisse sind für das Jahr 1916 zu erwarten. Von den noch
fehlenden Figuren der Fassaden-Nischen befinden sich zwei in Arbeit, die eine wird
ausgeführt auf Grund einer noch von früher her bestehenden Schenkung; für die andere
ist uns eine neue Stiftung in Aussicht gestellt: von dieser wird später nach Fertig-
stellung des Werkes zu reden sein.
Betrieb. Die nachteiligen Einwirkungen des Krieges auf den gesamten Betrieb
gestalteten sich weniger einschneidend als im Vorjahre. Davon zeugt in erster Linie
auch die Betriebsrechnung. Der Konservator und Sekretär, Dr. W. Wartmann, wurde