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Jahresbericht 1916 der Zürcher Kunstgesellschaft
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Ankäufe: ,
Emil Anner, «Dämmerung im Herbst», Aquarell.
Paul Bodmer, «Entwurf zu einem Fries», Oelgemälde.
A. Hermanjat, «Environs d’Aubonne», Oelgemälde.
F. Hodler, Jünglingskopf, 1878, Oelgemälde.
S. Righini, «Atelier», Oelgemälde.
— — «Heimplatz», Oelgemälde.
— — «Chiavenna», Oelgemälde.
— — «Am See», Oelgemälde.
In zwei Malen wurden aus dem Kunsthandel 18 Zeichnungen von Joh. Heinrich
Füssli (III) erworben, ebenso Stiche nach einigen seiner Gemälde von F. Bartolozzi,
J. Caldwall, W. Leney, J. P. Simon, R. Thew und P. W. Tomkins, meist Blätter aus der
Boydellschen «Shakespeare-Gallery». Kleine Gelegenheitskäufe brachten zur Ergänzung
der alten Bestände vereinzelte Stiche von J. Melchior Füssli, Rud. Bodmer, Franz
Hegi, J. Hürlimann, J. R. Schellenberg. Auf Wunsch des Vorstandes erfolgte
der Ankauf eines Bildnisses des um die alte Zürcher Kunstgesellschaft sehr verdienten
«Verwalter Hess» (Verfasser verschiedener Neujahrsblätter, 1835—1859 und 1861—1873
Bibliothekar und Konservator der Sammlungen) von Conrad Hitz.
Im Tausch gegen eigene Dubletten gingen (ausser dem oben‘ genannten Ankauf)
sechs bisher in der Sammlung nicht vorhandene Zustände von Aquatintaradierungen von
Franz Hegi ein, als Vereinsgabe oder infolge von Aufträgen verschiedene Zeichnungen
und Bilddrucke (namentlich Lithographien) von A. Egger-Lienz, F. Hodler, R. Lacker-
bauer, E. G. Rüegg, Otto Wyler, Albert Welti. .
Eine unerwartete Wertsteigerung erfuhr der Sammlungsbesitz dadurch, dass nach
Erklärung der Herren Dr. A. Bredius und Josef Kronig aus dem Haag, beides Rembrandt-
kenner von Ruf, ein bisher als «Holländischer Meister um 1650» bezeichneter Studien-
kopf in Oel auf Holz gemalt, als Werk von Rembrandt aus den Jahren 1650—1655
zu betrachten ist.
Mit der Durchführung der Bestimmungen des Vermächtnisses Armin Honegger
betraut, beschloss die Sammlungskommission, Kopien nach Gemälden, die in künstlerischen
oder guten technischen Reproduktionen bereits allgemein bekannt und zugänglich sind, für
Ankauf oder Erstellung einstweilen nicht in Betracht zu ziehen, sondern die weniger be-
kannten, dem jetzigen Empfinden aber näher stehenden Werke derfrühitalienischen
Kunst in erste Linie zu stellen. Da die allgemeine Lage ein Arbeiten in Italien zurzeit sehr
erschwert haben würde, wählte die Kommission in Übereinstimmung mit dem für diesen
ersten Auftrag ausersehenen Maler E. G. Rüegg, drei Werke aus dem Besitz des Kaiser
Friedrich-Museums in Berlin, nämlich: Luca Signorelli, «Bildnis eines alten Mannes»,
Kat.-Nr. 79c, Andrea Mantegna, «Darbringung Christi im Tempel», Kat.-Nr. 29,
und Francesco Cossa, «Der Herbst», Kat.-Nr. 115 A. Die Kopien wurden im Lauf
des Sommers ausgeführt und‘ noch vor Jahresschluss von Sammlungskommission und
Vorstand fertig übernommen.
Ein an die Zürcher Zentralbibliothek gerichtetes Gesuch um Ueberlassung dreier
in der Bibliothek vorhandener Bildnisse von Hans Asper in Form einer Leihgabe,
zur Aufstellung im Asper-Kabinett des Kunsthauses, mit dem Anerbieten der Zürcher