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Jahresbericht 1917 der Zürcher Kunstgesellschaft
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untereinander, stellen freilich in ihrer Art eine Enthüllung der innern Schönheit der Natur
dar. Da ist wenig mehr von einem Abzeichnen der Umrisse, einem Einrahmen von Flächen,
wie das Auge sie schaut, überhaupt kein Abzeichnen und blosses Augenerlebnis mehr:
eine vollständige Uebersetzung der Erscheinung nach ihrer äussern und innerlichen Be-
deutung in eine menschliche Sprache. Nur wenig von dem, was vor dem Auge gestanden,
aber alles, was der Sinn empfunden hat, ist in der Zeichnung ausgeprägt und zu ewigem
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Ferdinand Hodler >
Wiederererlebnis festgehalten. — «Ueber allen Werkzeugen des Sehens steht das Gehirn.
Es vergleicht die eine Harmonie mit der andern und entdeckt so die wirklichen innern
Zusammenhänge der Dinge», sagt wieder Hodler selbst, um alles schöpferische Vollbringen
aus der «Tätigkeit des Gehirns» und den «Erfindungen des Herzens» erstehen zu lassen. —
Noch mächtiger, womöglich, spricht diese gestaltende Kraft aus den zwei Zeichnungen
zur «Schlummernden» und der «Kranken Frau», Tafel II und IV. Noch unmittelbarer
Bleistiftzeichnung