Jahresbericht 1918 der Zürcher Kunstgesellschaft
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zeichneten Ueberarbeitung gewisser Einzelheiten dahinfiel, seiner. Bestimmung gemäss
in die Mauer eingelassen. Es wirkt nun im Treppenhaus, beim Aufgang zu dem vor-
wiegend von Hodler beherrschten zweiten Stockwerk als Denkmal für den Meister und
als Grundton für das ganze Haus.
Betrieb. Mit einem Rückschlag von über Fr. 17,000 bietet die Betriebsrech-
nung nach dem guten Verlauf des Vorjahres ein sehr trübes, geradezu beängstigendes
Bild. Umstände verschiedenster Art wirkten zusammen, um das Ergebnis ungünstig zu
beeinflussen. Den Ausschlag gibt nicht so sehr ein über Erwarten grosser Rückgang der
Einnahmen, deren Ziffern vielmehr mit den Ansätzen des Voranschlages für 1918 sich
ziemlich genau decken, ja da und dort sie überschreiten, als vielmehr die durch die
äusseren Verhältnisse bedingte übermässige Steigerung der Aufwendungen. So machten
sich die ständig erhöhten Kohlenpreise sehr stark geltend, wenn auch der Betrieb der
Heizung schon im Vorjahre gegenüber dem normalen Umfang auf weniger als ein
Viertel heruntergesetzt worden war. Es kommen dazu, auch nur der Zeitlage entspre-
chend, erhebliche Mehrauslagen für Besoldungen in Form von Erhöhungen und Teuerungs-
zulagen, im April vorerst von 6° bis 60° o, je nach Gehalt und Familienstand der
einzelnen Angestellten, im letzten Quartal von 40 % bis 70 %o gegenüber den Ansätzen
vor Kriegsausbruch; ebenso die Steigerung der Druck- und Papierkosten für die dem
Umfang nach eher eingeschränkte Propaganda; schliesslich der Umbau und die Einrichtung
des Landolthauses, der die Betriebsrechnung trotz dem städtischen Beitrag von Fr. 15,000.—
noch mit Fr. 6700.— belastet.
Nachdem im Frühjahr und Sommer eine Arbeitszeit von 7 resp. 8—12 Uhr und
2—6 Uhr und eine durchgehende Besuchszeit von 10—5 Uhr hatten eingehalten werden
können, brachte der Herbst mit den behördlichen Vorschriften für Licht- und Kohlen-
einsparung wieder die «durchgehende» Arbeitszeit von 7—5'/2 für den Hausdienst, mit
Frühstückspause und zweistündiger Mittagspause, und 8—5 Uhr, mit einstündıger Pause,
{ür das Bureau. Im Zusammenhang damit wurde die schon lang erwogene Schliessung
des Hauses von 12!/z—1!/z2 durchgeführt, die durch den von jeher überaus schwachen
Besuch gerade in dieser Stunde und die deshalb unverhältnismässig hohen Auslagen für
Ablösungspersonal hinlänglich gerechtfertigt wurde und sich auch in der Folge nur als
vorteilhaft erwies.
Wegen Grippe-Ansteckungsgefahr mussten Ausstellung und Sammlung an 12 Sonn-
tagen je nachmittags vollständig geschlossen bleiben. Die Folgen dieser Einschränkung
treten in den Sonntags-Besucherzahlen deutlich zutage. Die Folgen der Absenzen von An-
gestellten, in der ersten Hälfte des Jahres wegen Militärdienst, nachher wegen Erkrankung
an Grippe — allein in die Zeit Ende September/Ende Oktober fallen 80 Krankheitstage,
andere waren vorausgegangen und kamen während des ganzen Winters neu hinzu —
wirkten sehr hemmend, zeitweise fast lähmend, auf den Gang der Verwaltungsarbeiten.
Im Mai wurde eine neue Stelle mit halbtägiger Arbeitszeit für Mithülfe im Bibliothek-
dienst, für Ablösung an der Billettkasse, beim «Walze»-Verkauf u. a. geschaffen und .mit
Fräulein Gertrud Reimann besetzt. Anfang Juli stellte der Sekretär-Adjunkt Herr E. Lüthy
das Gesuch um Entlassung, um als Geschäftsführer in eine zürcherische Kunsthandlung
oainzutreten. Der Vorstand entsprach seinem Gesuche nach Entlassung auf kurzen Termin