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Jahresbericht 1918 der Zürcher Kunstgesellschaft
unter Verdankung der seit 1913, namentlich im Ausstellungsbetrieb, geleisteten guten
Dienste. Ende August, als es sich zeigte, dass die neu eingerichtete Halbtagsstelle besser
für die Entlastung des Bureau- statt des Bibliothekbetriebes ausgebaut werde, trat
Fräulein Clara Gutermann an die Stelle von Fräulein Reimann. Gleichzeitig wurde nach
dem Austritt von Herrn Lüthy Herr Reinhardt Sonderegger für Besorgung der Spedition
im Ausstellungsverkehr und allgemeinere Bureauarbeiten beigezogen. Auf Ende des Jahres
erfolgte die Anstellung des bisherigen Hülfsabwartes im Kunsthaus, Fritz Kuhrmeier, als
selbständiger Hauswart im Landolthaus.
Der Kunsthausbesuch blieb gegenüber dem Vorjahre in bescheideneren Grenzen. Die
Eintrittsgelder überstiegen mit Fr. 19,437.40 eben noch die Hälfte des letztjährigen Ergeb-
nisses (Fr. 37,896.—). Im übrigen gestalteten sich die Zahlen für den Besuch wie folgt:
1918 1917 1916 1915
Besucher insgesamt 68,373 112,556 74,274 81,581
Zahlende 21,982 37,592 12,020 15,872
Nichtzahlende 46,391 74,964 62,224 56,977
An Sonntagen insgesamt 44,507 67,843 61,885 59,109
An Sonntagen Zahlende 6,355
Nichtzahlende 38,152
Den stärksten Besuch weisen April, Juni und Juli auf mit 7933, 9382 und 12,372,
den geringsten Oktober, November, Dezember mit 2733, 1812 und 2930 Besuchern.
Von eigenen Veröffentlichungen wurden 360 Sammlungskataloge (1917: 232) ver-
kauft, 14,989 Ausstellungskataloge (1917: 25,477) und 2177 Bildkarten (1917: 6944),
dazu Kataloge der «Walze» (120), der Ausstellung F. Hodler 1917 (50) und Bibliothek-
kataloge, illustrierte Jahresberichte, Neujahrsblätter, Kataloge des graphischen Werks
von Albert Welti und Hefte der Monatsschrift «Das Kunsthaus».
Neubau. Der Wettbewerb für eine Bebauung des Obmannamtsareals gelangte im
Berichtsjahr nicht zum Abschluss. So blieb für das Kunsthaus die Neubaufrage, deren
erste Etappe durch Beschluss der Generalversammlung mit der Durchführung des Wett-
bewerbes ja unmittelbar verknüpft worden war, einstweilen ebenfalls ohne sichtbare
Förderung. Die Auffassung der Zürcher Kunstgesellschaft über die Einbeziehung des
Kunsthauses gelangte im Programm in folgender Weise zum Wort:
»Die Kunstgesellschaft nimmt eine spätere Erweiterung des Kunsthauses in Aussicht.
In erster Linie wird eine Verlängerung des Hauptbaues nach Nordwesten vorgesehen;
nach dieser Richtung ist eine Freihaltung des Areals zu wünschen, soweit, wie es die
Verhältnisse überhaupt gestatten. Für später ist auch eine Erweiterung der Gebäudegruppe
nach der Tiefe, nach dem Hirschengraben ins Auge zu fassen.
Es darf die Abänderung von bereits genehmigten Bau- und Niveaulinien im Wett-
bewerbsgebiet, sowie die Aufhebung der jetzt durch Baulinien verlängerten Kantonsschul-
strasse zwischen Heimplatz und oberem Hirschengraben vorgeschlagen werden.»
Landolthaus. Unmittelbarer dringend, als die für den Augenblick doch noch
etwas weiter abliegende Vergrösserung des Kunsthauses durch einen Neubau, wurde das
Bedürfnis nach Herrichtung und Benutzung des Landolthauses zur vorläufigen, wenigstens