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Jahresbericht 1918 der Zürcher Kunstgesellschaft
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das sich neben dem aufgefrischten Saal N im alten Zustand nicht mehr halten konnte.
Die neuen Hodler-Leihgaben von Herrn A. Rütschi («Wahrheit», «Lied aus der Ferne»)
und von anderer Seite machten im Sommer die Beiziehung des Saales G zur Hodler-
Sammlung notwendig, sodass diese sich mit dem Treppenhaus nun bereits in einer
zusammenhängenden Flucht von Räumen, M, N, O0, G, darbot. — Weniger eingreifende Ver-
änderungen und Verschiebungen erfolgten auch in den Sälen VII, VII, IX des ersten Stock-
werkes, der leider auch schon völlig unzulänglichen «modernen» Abteilung der Sammlung.
Die Erhaltungsarbeiten an Werken der Sammlung hielten sich in bescheidenen
Grenzen. Vor der Einfügung des Hodlerschen Wandgemäldes in die Mauer wurden die
Spuren von Verletzungen beim Abrollen der noch nicht trockenen Malerei über der linken
Schläfe der äussersten Figur links, zunächst der Loggia, und am rechten Zeigefinger der
zweitvordersten Figur gegen den Eingang zu Raum G, getilgt; in der «Heiligen Stunde»,
bei Anlass des Neuanstriches von Raum M, ein fingerlanger Schnitt verklebt, der noch
aus der Zeit der letzten lebhaften Anfeindungen des Meisters als sichtbare Spur auch
handgreiflicher Auseinandersetzung mit seinem Werke vorhanden gewesen war.
Die Gesuche um die Erlaubnis zur Anfertigung von Kopien und Reproduktionen
betrafen die Gemälde: A. Böcklin, «Venus genitrix», Kat. Nr. 55a; Anton Graff, «Selbst-
bildnis», Kat. Nr. 185; W. Hummel, «Linthkanal», Kat. Nr. 274a; Angelika Kaufmann,
«Bildnis Winckelmann», Kat. Nr. 280; Rudolf Koller, «Auf dem Felde», Kat. Nr. 330 und
Werke des Künstlers im allgemeinen; F. Massot, «Bildnis Eugenie Werdmüller», Kat. Nr. 358;
A. Stäbli, «Beim Ammersee», Kat. Nr. 508; Albert Welti, «Albertli», Kat. Nr. 584 c und
«Der Geizhals», Kat. Nr. 584 d; ausserdem farbige Zeichnungen von Martin Usteri und
andere Blätter aus den Beständen an Zeichnungen und graphischen Arbeiten.
Gelegentlich wurden auch unbefugt veröffentlichte Reproduktionen nach Werken der
Sammlung festgestellt, so dass Vorstellungen bei einzelnen Verlegern notwendig wurden,
z. B. bei der in Basel erscheinenden Zeitschrift «Die Garbe», die ohne richtige Anfrage aus
einer blossen Ansichtssendung von Photographien nach Werken von Rud. Koller ver-
schiedene veröffentlichte, bei den Sonntagsblättern der Helvetischen Gesellschaft, die
völlig unberechtigt den als Leihgabe der schweizerischen Eidgenossenschaft im Kunsthaus
deponierten «Sonntagsmorgen» von E. Vallet und den Weltischen «Geizhals», beide über-
dies ganz unverantwortlich schlecht, publizierten, oder bei der Wiener Zeitschrift «Donau-
land» wegen unberechtigter Wiedergabe von Werken Albert Weltis.
Aus den Beständen der Sammlung gingen leihweise an auswärtige Ausstel-
lungen auf kurze Zeit: A. Rodin, «Weiblicher Torso», an die Rodin-Ausstellung in Basel;
A. Francillon-Lierow, «Das Meer», an die Eröffnungsausstellung der Kunsthalle in Bern;
S. Righini, «Im Atelier», an die Ausstellung der Freien Sezession in Berlin. ;
Der Sammlungskatalog, der 1910 in drei Auflagen von 2000, 3000 und 10,000
Exemplaren mit einer zuletzt auf 24 erhöhten Zahl von Abbildungen ausgegeben und
im Lauf der Jahre durch Nachträge ergänzt worden war, wurde auf Ende 1918 vollständig
vergriffen. Eine neue Ausgabe war im - September vorbereitet worden, Krankheit des
Personals und andere Hemmungen traten bald störend in den Weg, sodass die Fertig-
stellung auf einen spätern Zeitpunkt verschoben werden musste.
In der Durchführung des Legates Armin Honegger für den Ankauf von Kopien
nach Werken italienischer Meister der Renaissance machten sich die gleichen Hemmungen