Full text: Jahresbericht 1919 (1919)

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Jahresbericht 1919 der Zürcher Kunstgesellschaft 
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Beziehungen zu andern Vereinen. Als Sektion des Schweizerischen Kunst- 
vereins hatte die Zürcher Kunstgesellschaft im Vorjahre die Zusicherung zur selbständigen 
Weiterführung des Schweizerischen Künstlerlexikons gegeben; über die Ergebnisse der 
langsam vorrückenden Arbeit für den grundlegenden Zettelkatalog unterrichtet der 
Abschnitt «Bibliothek». Mit der Vereinigung Zürcher Kunstfreunde wurden die seit der 
Gründung dieses «Museumsvereins» bestehenden engen Beziehungen ungeschmälert aufrecht 
arhalten, zum Besten des Kunsthauses, dem die Vereinigung auch im Berichtsjahr wieder 
sehr wertvolle und willkommene Leihgaben vermittelte. 
Wie bisher wurde den beiden Zürcher Künstlerverbänden, der Sektion Zürich der Gesell- 
schaft schweizerischer Maler, Bildhauer und Architekten und der Künstlervereinigung Zürich, 
die Kollerstube für ihre Sitzungen überlassen, der Künstlervereinigung der Beitrag an 
den auch den Künstlermitgliedern der Zürcher Kunstgesellschaft zugänglichen «Abendakt» 
ausgerichtet und zweimal in den Ausstellungsräumen Gastfreundschaft für besondere 
Veranstaltungen gewährt. Mit der Sektion Zürich der Gesellschaft schweizerischer Maler, 
Bildhauer und Architekten zusammen richtete der Vorstand der Kunstgesellschaft im Mai 
eine Eingabe an die Zürcher Regierung, um die Aussetzung eines kantonalen Kredites 
für Pflege und Förderung der Kunst anzuregen. Er bedauerte lebhaft, feststellen zu 
müssen, dass die auf Wunsch der Bildhauer der genannten Sektion in der untern Halle 
Jes Kunsthauses eingerichtete Ausstellung von Grabmalentwürfen beim Publikum keinen 
Erfolg erzielte, sei es, dass sie nicht anziehend genug ausgestaltet werden konnte oder 
dass das Interesse der Kunsthausbesucher überhaupt in anderer Richtung ging; trotz 
verstärkten Bemühungen mit Ausgabe von Werbekarten und Uebermittlung von solchen 
an das städtische Friedhofamt zur weitern Verteilung kamen keine Aufträge zustande, 
weil eben gar keine Nachfrage sich meldete. So wurde die Ausstellung gegen Ende des 
Jahres von den beteiligten Künstlern selbst wieder aufgehoben. Dafür errichtete die 
Zürcher Kunstgesellschaft aus eigener Initiative noch vor Jahresschluss eine Vermittlungs- 
stelle für Bildnisaufträge und für Gelegenheitsgraphik, in dem Bestreben, dadurch, und 
in näherem Zusammenhang mit den eigenen Ausstellungen, auf neuen Wegen als Ver- 
mittlerin zwischen Nichtkünstlern und Künstlern ihrer Aufgabe nachzukommen. 
An die Schweizerische Künstlerunterstützungskasse wurden von den eigenen Provisionen 
an 230 Verkäufer je. 10 °%o als Beitrag abgegeben, gleichzeitig als Abgabe der Künstler 
Fr. 1016.95 von den Auszahlungen für vermittelte Käufe erhoben und der Kasse über- 
wiesen. Zur Förderung der Finanzierung der transportablen eidgenössischen Ausstellungs- 
halle beteiligte sich die Kunstgesellschaft am Vertrieb der hiefür ausgegebenen Lose. 
Dem Lesezirkel Hottingen stellte sie am 19. Juli die untere Halle im Kunsthaus” als 
Verkaufszentrale für die Gottfried-Keller-Büchlein zur Verfügung. Um für den Verkauf 
der eigenen Neujahrsblätter grössere Freiheit zu gewinnen, trat sie aus dem Verband 
der sogenannten Zürcher Neujahrsblattgesellschaften aus, indem sie sich dem unter 
strengern Bedingungen neu aufgestellten gemeinsamen Vertrag mit der bisherigen 
Kommissionsbuchhandlung nicht anschloss. 
Verlosung. Mit einer Gewinnsumme von Fr. 3100.— wurde für das Jahr 1920 
die Neujahrsverlosung für die Mitglieder wieder nach dem alten System, mit Gutscheinen 
für freie Wahl von Kunstwerken aus den Kunstausstellungen oder den Verkaufslagern 
«Walze» und Albert Welti, vorgenommen.
	        
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