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Jahresbericht 1921 der Zürcher Kunstgesellschaft
Vereinigung Zürcher Kunstfreunde milderte die Belastung der Betriebsrechnung; die
Spende von Fr. 1000.— eines einzelnen Mitgliedes der genannten Vereinigung ermöglichte
die Herausgabe eines wissenschaftlichen Kataloges mit zwei Dutzend Abbildungen. Reicher
illustriert ist das Neujahrsblatt 1922, das die Ausstellung noch einmal zusammenfassend
beleuchtet.
Für den weitern Ausbau der Sammlung unterbreitete die Sammlungskom-
mission dem Vorstand in eingehender Beratung gewonnene Grundsätze, die die volle
Billigung des Vorstandes erhielten. Das seit der Eröffnung des Kunsthauses abgelaufene
Jahrzehnt hatte der Sammlung nicht in allen Teilen die Entwicklung gebracht, die ein-
mal im Hinblick auf die Beschränktheit und Kostspieligkeit des Ausstellungsraumes,
besonders aber auf die an eine öffentliche Sammlung zu stellenden künstlerischen An-
forderungen heute als wünschbar erscheinen muss. Die Kommission betrachtet es deshalb
als strengste Pflicht, nur solche Werke anzukaufen, die geeignet sind, das Niveau der
Sammlung wesentlich zu heben; Werke, von denen jedes einzelne eine Mehrzahl der
sonst in der Sammlung vorhandenen an künstlerischem Gehalt zu ersetzen vermag. Für
den herkömmlichen Ausbau der Sammlung von vorwiegend lokalen Meistern wird wie
bisher gern von den Gelegenheiten Gebrauch gemacht werden, die in den Ankäufen der
McCormick-Stiftung, den allfälligen Erwerbungen der Behörden aus dem Legat Schell-
Jorfer und den Zuwendungen in Form von Leihgaben und Schenkungen aus kunstfreund-
lichen Familien liegen. Die Kommission hält dafür, dass grundsätzlich und ganz besonders
bei der gegenwärtigen Knappheit der Mittel und des Raumes Geld und Platz nur für an
sich und innerhalb des Rahmens der Kunsthaus-Sammlung künstlerisch wertvolle Erwer-
bungen beisammen und bereit gehalten werden sollen, wobei andern als künstlerischen
Motiven kein Anspruch auf Berücksichtigung zusteht.
Die Kopiensammlung des Legates Armin Honegger erfuhr eine Vermehrung
ım zehn Arbeiten. In zwei Teilen, je im Januar und im November, gelangte im Lauf
Jes Jahres die ganze Sammlung zur Ausstellung.