Volltext: Jahresbericht 1921 (1921)

Vereinsleben. 
Die ordentliche Generalversammlung genehmigte am 23. Juni Jahres- 
bericht und Rechnung für 1920. Sie wählte ordnungsgemäss die zwei Rechnungsrevisoren 
und einen Ersatzmann für das neue Geschäftsjahr, sowie an Stelle des nach zehnjähriger 
verdienstvoller Tätigkeit als Quästor aus dem Vorstand zurücktretenden Herrn Max 
Dalang Herrn Carl Escher. 
Der Vorstand und die ordentlichen Kommissionen widmeten sich in 46 
Sitzungen den ihnen durch die Statuten zugewiesenen Aufgaben. Die Sammlungs- 
kommission verlor in Herrn Würtenberger, der einem ehrenvollen Rufe als Lehrer an 
die Kunstschule in Karlsruhe Folge leistete, ein wertvolles langjähriges Mitglied. Seit 1902, 
1906—1908 als Präsident, hatte er, zum Teil in recht bewegten Zeiten, in der Kommission 
an seinem Platz gestanden und in den Verhandlungen über Ankauf und Organisationsfragen 
aus umfassenden Kenntnissen heraus oft mit einer scharf ausgeprägten persönlichen Ueber- 
zeugung eingegriffen. Seinem Eintreten dankt die Sammlung die ersten Erwerbungen von 
Frühwerken Ferdinand Hodlers, wie z. B. «Mutter und Kind» und «Der Schreiner». 
Der Mitgliederzahl hat das Berichtsjahr die dringend notwendige Erhöhung 
nicht gebracht. 172 Austritte und 26 Todesfälle gegenüber 187 Eintritten liessen sie 
im Gegenteil von 1716 am 1. Januar 1921 bis zum 1. Januar 1922 auf 1705 fallen. 
Sie steht damit noch um 100 der in früheren Jahren überhaupt erreichten Höchstzahl 
von 1604 voran, aber noch weit von dem der Grösse und Lebenskraft der Stadt Zürich 
erst angemessenen Bestand von mindestens 2000 Mitgliedern. 
Die Schenkungen sind, soweit sie Kunstwerke und Bücher in sich schliessen, 
in den Abschnitten «Sammlung» und «Bibliothek» erwähnt. Zur Bestreitung der Ver- 
sicherungskosten für die als Leihgabe im Landolthaus aufgestellte Sammlung von Gold- 
schmiedearbeiten, die im Berichtsjahr durch wertvolle Stücke bereichert wurde, stiftete 
Herr A. Rütschi einen Betrag von Fr. 831.40, nachdem er schon im Vorjahr der Kunst- 
gesellschaft mit einer ähnlichen Schenkung entgegengekommen war. Zum Gedächtnis an 
Herrn Arch. Rudolf Streiff überwies Frau Hedwig Streiff dem Sammlungsfonds ein 
Geschenk von Fr. 1000. Verschiedene, ebenso willkommene Ueberweisungen von weniger 
hohen Beträgen durch Freunde des Kunsthauses, die sich die Nennung ihres Namens 
verbeten haben, wie Fr. 100 an das Betriebsdefizit, Fr. 50 für Ankäufe in die Bibliothek, 
Rückerstattung von Verlosungsgutscheinen u. a., wurden je nach der Zweckbestimmung 
entweder direkt verwendet oder bestimmten Fonds zugeteilt. Die Zürcher Kunstgesell- 
schaft ist jedem Stifter auch für die kleinste Gabe sehr dankbar. Wenn sie in früheren 
Zeiten mit vielseitigen und reichen Zuwendungen oft mächtig gefördert und ausgezeichnet 
worden ist, so weiss sie in den heutigen weniger günstigen Zeiten auch kleine Gaben um 
so höher zu werten und ebenso gut und nutzbringend zu verwenden. Die Anforderungen, 
die von aussen an sie gestellt werden, sind nicht geringer geworden, die Aufgaben, die 
sie sich selbst stellt, eher grösser und anspruchsvoller. 
An der Spitze der gesellschaftlichen Anlässe steht zeitlich wie üblich ein 
vergnügtes Bächtelismahl. Für die Teilnehmer bleibt es in der geistreichen, farbig
	        
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