Full text: Jahresbericht 1921 (1921)

Jahresbericht 1921 der Zürcher Kunstgesellschaft 
„ 
lithographierten Menukarte von E. Morgenthaler lebendig, die Herr J. E. Wolfensberger 
gestiftet hatte. Zur Gewinnung von Mitteln für die Sicherstellung des Kunsthausbetriebes 
wurde am 5. und 6. Februar im Kunsthaus ein Maskenball veranstaltet. Wieder, wie 
seinerzeit das « Autumnale », wurde das Fest dank der hingebenden Mitarbeit der 
Künstlerschaft und der Mitglieder der verstärkten Unterhaltungskommission in seinem 
äusseren Bilde ein glänzender Erfolg, nur stand leider das materielle Ergebnis mit 
Fr. 6000 in einem noch ausgesprocheneren Missverhältnis zu den sehr grossen Aufwen- 
dungen an Arbeit und Mitteln. Die gemachten Erfahrungen veranlassten den Vorstand 
und die Unterhaltungskommission, für künftige, wirklich zweckdienliche Festveranstal- 
tungen andere Wege zu suchen. Am Eröffnungstag der «Ausstellung alter Kunst» fand 
zu Ehren der Gäste ein Abendessen statt, dem Vertreter der eidgenössischen, kantonalen 
und städtischen Behörden, sowie zahlreiche Leiter auswärtiger Museen und schweizerische 
wie ausländische Sammler beiwohnten. Für diejenigen Gäste, die ihren Aufenthalt in 
Zürich auf mehrere Tage ausdehnten, sorgten in sehr verdankenswerter Weise eine Reihe 
von Mitgliedern der Vereinigung Zürcher Kunstfreunde um Unterkunft im eigenen Hause 
oder an anderer Stelle. 
Das Gesellschaftsblatt «Kunsthaus» hatte wegen allzu starker Belastung mit 
Druckkosten schon im Vorjahre nur unregelmässig erscheinen können und auch an der 
ordentlichen Generalversammlung Anlass zu einer Anfrage an den Vorstand gegeben. Es 
zeigte sich, dass eine erhebliche Entlastung im Berichtsjahre noch nicht erreicht werden 
konnte, daher wurde nach der Ausgabe eines Sammelheftes für das erste Quartal sein 
Erscheinen eingestellt, unter Vorbehalt einer spätern Wiederaufnahme bei wesentlicher 
Besserung der Verhältnisse. 
Die Beziehungen zu Behörden und andern Vereinen und Instituten ergaben 
vorerst die Erhöhung des städtischen Beitrags an den Kunsthausbetrieb — bisher Fr. 5000 
nebst Fr. 5000 in Form einer Entschädigung für den Ausfall an Eintrittsgeldern an Sonn- 
tagen — auf eine feste jährliche Summe von Fr. 15,000 und eine Erhöhung des jährlichen 
Beitrages an den Sammlungsfonds von Fr. 2000 auf Fr. 5000; für die Beschlussfassung 
über die Verwendung des Anteils von Stadt und Kanton am Legat Schelldorfer zur 
Förderung der Kunst in Zürich wurde eine Delegation der Zürcher Kunstgesellschaft als 
beratende Instanz beigezogen. Die Vereinigung Zürcher Kunstfreunde, der die Zürcher 
Kunstgesellschaft für wertvolle Leihgaben verpflichtet ist, überwies ihr in sehr hoch zu 
schätzendem Entgegenkommen Fr. 2800 an die Kosten der Ausstellung von Tafelbildern 
des 15. und 16, Jahrhunderts. An den Schweizerischen Kunstverein leistete die Kunst- 
gesellschaft ihrerseits den üblichen Betrag von Fr. 600, an die Kosten des «Abendaktes» 
der Künstlervereinigung Zürich Fr. 250, der Schweizerischen Künstlerunterstützungskasse 
entrichtete sie Fr. 768.30 als Anteil an eigenen Verkaufsprovisionen und Fr. 1522.30 als 
Pflichtteil der Künstler von durch das Kunsthaus vermittelten Verkäufen. Die Künstler- 
vereinigung Zürich ist wie die Sektion Zürich der Gesellschaft schweizerischer Maler, 
Bildhauer und Architekten regelmässiger Gast der Zürcher Kunstgesellschaft in der 
Kollerstube und in den Ausstellungssälen. 
Die Verlosung wurde mit 40 Gutscheinen im Gesamtbetrag von Fr. 3300 zum 
Bezug von Kunstwerken an den von der Zürcher Kunstgesellschaft im Jahre 1921 ver- 
anstalteten Ausstellungen oder aus ihren Verkaufslagern der «Walze» und der Radierungen 
von Albert Welti statutengemäss durchgeführt, die Gewinnliste findet sich in Heft 1/3 
1921 des «Kunsthaus», S. 12.
	        
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