Full text: Jahresbericht 1921 (1921)

J 
Jahresbericht 1921 der Zürcher Kunstgesellschaft F 
Kunsthaus. 
Der Kunsthausbetrieb erhielt durch Leitsätze des Konservators, die vom 
Vorstand einstimmig genehmigt wurden, im Ganzen und in manchen Einzelheiten eine 
äinfachere und straffere Form. Einem lebhaft vertretenen Wunsch des Bureaupersonals 
wurde durch Einräumung des freien Montagnachmittags unter Erhöhung der Dienst- 
stunden an den übrigen Wochentagen entsprochen, mit Vorbehalt der Aufhebung, wenn 
sich daraus Nachteile für den Kunsthausbetrieb ergeben sollten. Im Verlauf des 
Probejahres zeigten sich aber keinerlei ungünstige Auswirkungen. Auf Ende des 
Jahres verliess Fräulein Gertrud Jenny den Dienst im Kunsthaus, um sich im Ausland 
beruflich weiterzubilden. 
Die Besucherzahl ist mit 64,800 die tiefste seit 1911, während die 17,543 zahlenden 
Besucher die Ergebnisse von 1919 und 1920 erheblich überschreiten. Die Gesamtzahlen 
setzen sich zusammen wie folgt: 
Besucher total 64,800 (1920: 72,008) 
Zahlende 17,543 (1920: 15,805) 
Nichtzahlende 47,257 (1920 : 56,198) 
An Sonntagen total 41,801 (1920: 49,191) 
An Sonntagen Zahlende 4,015 (1920: 2,203) 
An Sonntagen Nichtzahlende 37,786 (1920: 46,988) 
Innerhalb des Jahres stehen die Monate Oktober, November, September mit insgesamt 
10,605, 8094 und 7505, und 83550, 1875 und 3451 zahlenden Besuchern voran. Die Monate 
Juli, Juni und Februar weisen mit total 2757, 2880 und 3447, und 683, 681 und 669 
zahlenden Besuchern den tiefsten Stand auf. Im September, Oktober und November fand 
die Ausstellung schweizerischer und oberdeutscher Gemälde und Skulpturen aus der Zeit 
von 14380—1530 statt, während deren Dauer der freie Eintritt an Sonntagvormittagen 
für die von der Ausstellung besetzten Sammlungsräume aufgehoben war. Die erhöhten 
Besuchsziffern finden sich einzig während dieser Zeit. Die zunächststehenden sind die des 
Januar mit 6987, davon aber nur 1012 zahlenden, und des Dezember mit 4991 und 1254 
zahlenden Besuchern. Entsprechend gliedern sich bei einer Gesamtsumme von Fr. 24,644.75 
die Eintrittsgelder. Wieder erweisen mit Fr. 4887.20, Fr. 4597.50 und Fr. 2772.65 die 
Monate Oktober, September und November sich als die ergiebigsten, während Februar, 
Juli und Juni nur Fr. 865.10, Fr. 995.20 und Fr. 1012.60 erreichen. 
Ausstellungskataloge wurden 11,093 verkauft (im Vorjahr 11,251), Bildkarten 3466 
(1920 : 5710). 
Die Betriebsrechnung ergibt zum erstenmal wieder seit 1917 einen Einnahmen- 
überschuss. Der Voranschlag hatte mit einem Defizit von Fr. 7300 gerechnet, unter 
Beibehaltung der strengen Sparmassnahmen, wie sie schon im Vorjahr durchgeführt 
wurden, und gleichzeitiger Steigerung der Einnahmen im Bereich des Möglichen. Nach 
der Feststellung der Rechnungsrevisoren schien eine wesentliche Verbesserung mit den 
zu Gebote stehenden Mitteln ausgeschlossen, zum Ausgleich konnten nur zwei Wege
	        
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