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Jahresbericht 1922 der Zürcher Kunstgesellschaft
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Dem Museum Solothurn wurden auf Verlangen für einige Wochen die beiden
Frölicher-Landschaften zur Einreihung in die Solothurner Frölicher-Ausstellung überlassen.
Gesuchen um Reproduktionsermächtigung zu verschiedenen Zwecken konnte für Werke
von A. Böcklin, Conrad Gessner, R. Koller, A. Stäbli, M. Usteri, Jakob Welti und
F. Widmann entsprochen werden. Kopiert wurden die « Kühe am See» von R. Koller.
Die zwei im Stadthaus deponierten Bildnisse des Hauptmanns Hans Jakob Bürkli und
der Violantha Bürkli von Samuel Hofmann hatten unter äusseren Einflüssen so sehr
gelitten, dass Massnahmen für ihre Sicherung und Wiederherstellung notwendig wurden.
Die wiederholte Räumung von Sälen, z. B. für die Munchausstellung und die Aus-
stellung der Zeichnungen von Albert Welti sowie der Zufluss von neuen Werken gaben
Anlass zu öfterem Wechsel in der Ordnung der einzelnen Säle. Aber auch mit dem ge-
schäftigsten Hin- und Herschieben der Bilder vom Magazin an die Wand und wieder ins
Magazin lässt sich bei den heutigen Raumverhältnissen der Sammlung nicht jene Fülle
und Ansehnlichkeit geben, die ihr nach ihrem Bestand und künstlerischen Gehalt im
Grunde eignet. Zur besseren Erschliessung dienen die kleinen Ausstellungen der neuen
Erwerbungen und Zuweisungen im «Empfangsraum» und die Führungen durch den Kon-
servator, die auch im Berichtsjahr für verschiedene Vereinigungen bei Gelegenheit und
für einige Teilnehmergruppen der Zürcher Volkshochschule regelmässig stattfanden.
Die Aufträge aus den Mitteln des Legates Armin Honegger ergaben 6 neue
Kopien nach Fra Angelico, Giotto, einem Meister aus der Schule des Ambrogio Lorenzetti,
Lippo Memmi, Sodoma. An der Auktion der Sammlung Chillingworth in Luzern wurden
acht sehr reizvolle Tafeln eines sienesischen Meisters aus der ersten Hälfte des 15. Jahr-
hunderts mit Darstellungen aus dem Leben der Einsiedler in der Thebais erworben.
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Ausstellung.
In 10 Serien gelangten von 184 verschiedenen Künstlern 2217 Werke zur Ausstellung,
993 Gemälde in Oel und Tempera, 188 in Aquarell und Pastell, 910 Zeichnungen, Radierungen,
Holzschnitte und Lithographien, 104 Skulpturen und 22 kunstgewerbliche Arbeiten. Die
kleinere Zahl der Künstler gegenüber 334 im Vorjahr und die gegenüber den 2022 Werken
des Vorjahres höhere Zahl der Ausstellungsgegenstände beruhen auf dem grossen Umfang
der Munch-Ausstellung und ihrer verhältnismässig sehr langen Dauer von 10 Wochen;
dann auch darauf, dass manche zürcherischen Künstler nicht nur mit eigenen Kollektionen,
sondern auch noch in den Sammelausstellungen der Sektion Zürich der Gesellschaft
schweizerischer Maler, Bildhauer und Architekten, des «Graphischen Kabinet» und mit
den Ausstellern des Genfer Salon wieder, also zwei- bis dreimal im Laufe des Jahres
zu Worte kommen, aber als Aussteller nur einmal zählen. Im allgemeinen fiel die Aus-
stellungsdauer in den Rahmen je eines Monats.
Januar: H. Huber, Ch. Humbert, R. Kündig, E. Nolde, H. Welti, Madeleine Woog,
P. Burkhard.
Februar: O0. Lüthy, Marianna v. Werefkin, A. Thomann, «Graphisches Kabinet».
März/April: C. Amiet.