Jahresbericht 1923 der Zürcher Kunstgesellschaft
standen. Von Herrn Dr. Henry Bodmer ins Leben gerufen und nach der Konstituierung
seiner Leitung unterstellt, hatte die Vereinigung am 31. Dezember bereits eine ansehn-
liche Mitgliederzahl. Die neue Gesellschaft wird im erweiterten Kunsthaus ihren eigenen
Lese- und Studienraum erhalten und damit die Voraussetzungen für segensreiche Wirk-
samkeit und weitere Entwicklung.
Die Verlosung wurde bei 37 Gewinnen mit Fr. 3000.— dotiert.
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Kunsthaus.
Der Kunsthausbetrieb vollzog sich, abgesehen von gelegentlichen Arbeitsunter-
brechungen beim Bureau- und Arbeitspersonal infolge von Erkrankungen, innerhalb’ des
durch die mannigfaltigen Anforderungen des Betriebes gebotenen Rahmens. Die Besucherzahl
von 66586 steht um Weniges hinter dem Vorjahr mit 66727 zurück, hingegen hat sich das
Verhältnis der zahlenden Eintritte mit 16344, gegenüber 15167, ein wenig zu Gunsten
des Berichtsjahres verschoben,
Besucher total . . . . . 66586 (1922: 66727)
Zahlende , .... . 16344 (1922 : 15167)
Nichtzahlende . . . . . 50242 (1922:51560)
An Sonntagen total . . . 44728 (1922:46686)
An Sonntagen zahlende . . 3465 (1922: 83679)
An Sonntagen nicht zahlende 41263 (1922: 43007)
‚ Die Summe der Eintrittsgelder hat sich im Berichtsjahr auf Fr. 22,163.— gehoben,
1923 erreichte sie Fr. 20,755.—; ähnlich übertreffen die Verkaufszahlen für die Aus-
stellungskataloge, mit 9709 gegen 9063, und Bildkarten mit 5422 gegen 5351, um einiges
die Ergebnisse des Vorjahres.
In der Betriebsrechnung hatte das Budget einen Ausgabenüberschuss von
Fr. 4400.— vorgesehen. Die Steigerung der Einnahmen um Fr. 12,000 und der Ausgaben
um Fr. 7400.— führte mit einem Einnahmenüberschuss von Fr. 19.76 wenigstens zum
Gleichgewicht. Die höhern Einnahmen beruhen auf der Steigerung des Anteils an den
Jahresbeiträgen um Fr. 4700.—, der Eintrittsgelder um Fr. 4000.—, Verkaufsprovisionen
um Fr. 3000.— und auf dem besondern Beitrag von Herrn A. R. von Fr. 500.—. Die um
Fr. 5500.—, Fr. 700.—, Fr, 1200.— erhöhten Ausgaben auf Versicherungen, Reklame und
Spedition stehen im Zusammenhang mit den grössern Aufwendungen für die Liebermann-
Ausstellung. Der Betriebsfonds hat einen bescheidenen Zuwachs erfahren, steht aber mit
Fr. 40,000.— noch weit von dem Betrag von Fr. 100,000.—, der erst eine gewisse Gewähr
gegen Gefährdung des Haushalts durch unerwartete Rückschläge und aussergewöhnliche
notwendige Ausgaben wird bieten können.
Die Frage der Kunsthauserweiterung hat im Berichtsjahr ihre positive, be-
freiende Lösung gefunden. Zwei Projektskizzen von Prof. Dr. K. Moser, die noch an die
Beratungen der „Studienkommission für ein erweitertes Kunsthaus‘‘ sich anschlossen,
erhielten im Frühjahr dadurch plötzlich Gewicht und Bedeutung, dass ein Finanzierungs-
plan mit der Möglichkeit zur Verwirklichung sich hinter sie stellte. Baupläne und Finan-