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Jahresbericht 1925 der Zürcher Kunstgesellschaft .
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Katalog der Schenkung August Abegg
verfasst von Dr. H. Voss, Kaiser-Friedrich-Museum, Berlin.
I. Italienische Schule.
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Toskanischer Meister des 14. Jahrhunderts. Krönung der Maria unter vier Engeln. In altem
Rahmen, oben spitzbogig geschlossen. Auf dem predellaartigen Untersatz Mitteldarstellung des
Schmerzensmannes,
Pappelholz (alte, vollständige Fassung), Gesamthöhe 87,5 cm, Breite 43.
Erhaltungszustand: in der Hauptsache gut, breite Craquelurebildung.
Schüler des Fra Filippo Lippi (sog. Francesco Fiorentino), Florenz. Anfang der zweiten Jahr-
hundertblüte des Quattrocento, Madonna das Kind anbetend, das von zwei Engeln getragen wird,
weiter nach hinten der jugendliche Johannes d. T. Halbe Figur der Madonna mit punzierten Gold-
aimben um sämtliche Köpfe.
In altem Rahmen, oben rundbogig geschlossen, der oben bekrönende Palmetto fehlt,
Pappelholz (alte vollständige Fassung), Gesamthöhe 70,4 cm, Breite 42.
Erhaltungszustand: bis auf die nicht ganz befriedigende Wirkung der Farben gut, einige Wurm-
löcher und verschmutzte Stellen im Hintergrunde.
Kreis des Domenico Ghirlandaio; gegen 1500. Anbetende Madonna, (wahrscheinlich aus einer
grösseren Darstellung). Alter, zeitgenössischer, jedoch nicht zugehöriger Rahmen.
Pappelholz, lichte Höhe 42,2 cm, Breite 32,5 cm.
Erhaltungszustand: gut, bis auf einen geflickten Sprung durch den Himmel und den Scheitel
der Madonna.
Dem Tizian zugeschrieben: Die hl. drei Könige, das Christkind anbetend, das von Maria ge-
halten wird. Links im Halbdunkel der hl. Joseph, rechts landschaftliche Ferne (heller Horizont).
Schöner, alter Rahmen.
Leinwand, lichte Höhe 132 cm, Breite 195 cm.
Erhaltungszustand: nicht frei von Restaurierungen und ziemlich nachgedunkelt. Auf einer
älteren Photographie wird folgende Inschrift überliefert (die sich auf dem Original nicht vor-
indet): „Dus Camillus Granellus et Dna. Francisca de Bergellinis eius uxor Aere propri
gyecerunt Divo Alberto Carmelıtano dicarunt 1, 528.“
Das Datum 1538 scheint zu der Chronologie Tizians wenig zu passen. Das Bild weist stilistisch
eher in eine spätere Zeit, jedoch bedarf die Zuschreibung desselben an Tizian noch einer wissen-
schaftlichen Begründung. In der umfänglichen Tizian-Literatur ist das Bild, soweit bekannt, nicht
erwähnt, es ist auch in Fischels Tizian (Klassiker der Kunst) nicht abgebildet oder erwähnt.
Angelo Bronzino (Florenz 1503-1572).
Bildnis Cosimo I., Herzog (Grossherzog) von Florenz-Toscana 1519—1574, halbe Figur, rechte Schulter
and Arm nach vorn. Blick wenig nach links gerichtet.
Schöner italienischer Rahmen des 16. Jahrhunderts.
Pappelholz, lichte Höhe 85,5 cm, Breite 68 cm.
Erhaltungszustand: nicht frei von Restaurierungen, aber im allgemeinen befriedigend. Provenienz:
die lateinische Inschrift auf der Rückseite mit dem Namen des Dargestellten scheint von einer
italienischen Hand des 17. Jahrhunderts, ein gedruckter Zettel darunter weist auf einen neueren
englischen Besitzer.
Sosimo I., ist von Bronzino häufig gemalt worden, u. a. auch in Rüstung, aber auch in der oben
deschriebenen Form. Es handelt sich offenbar um eine nicht oder doch nicht ausschliesslich von
Bronzino herrührende Werkstattreplik.
Meister aus dem Kreise des Bronzino. Bildnis einer Dame in reicher höfischer Tracht,
sitzend, nach links.
Florentinischer Holzrahmen des 16. Jahrhunderts.
Pappelholz, lichte Höhe 95 cm, Breite 70 cm.
Erhaltungszustand: das Gesicht und Teile des Gewandes sind zu stark gereinigt, gesprungene
Stellen sind nicht immer einwandfrei ausgebessert worden.