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Jahresbericht 1928 der Zürcher Kunstgesellschaft
Belles Heures“ des Duc de Berry und des „Mortifiement de Vaine Plaisance“ von Rene
d’Anjou, Seitenstücke zu der im letzten Vorjahr erworbenen Reproduktion des „Livre
du Cuer d’Amours Espris“ von Rene d’Anjou. Als neue Zeitschriften wurden das „Pantheon“
und das „Schwäbische Museum“ abonniert.
Die Benutzung der Bibliothek bewegte sich im Rahmen der letzten zwei Jahre
seit der Eröffnung des neuen Lesesaals:
Lesesaal nach Hause
I. Quartal 706 Bände (1927 : 447) 279 Bände (1927 : 278)
II. Quartal 495 (1927 : 668) 292 (1927 : 244)
III. Quartal 414 (1927 : 415) 1822 „ (1927 : 237)
IV. Quartal 431 (1927 : 414) 319 (1927 : 272)
Es ergeben sich damit 2046 Bezüge für den Lesesaal gegen 1944, und 1072 für den
Ausleihedienst gegen 1034 im Vorjahr, insgesamt 3118 gegen 2978. (Die Zahlen der
Jahresberichte 1926 und 1927 haben sich bei einer Ueberprüfung als ungenau erwiesen;
sie geben den Leihverkehr für 1926 um 1088, für 1927 um 1322 Bände zu hoch an).
Das Neujahrsblatt wurde von Fritz Widmann verfasst als Würdigung des Schrift-
stellers und Kunstkritikers Hans Trog, den bis zu seinem Hinschied im Sommer 1928
enge freundschaftliche Beziehungen mit dem Verfasser und mit der Zürcher Kunstgesell-
schaft seit nahezu drei Jahrzehnten verbunden hatten. Weit über seine direkte Mitarbeit
in der Sammlungskommission, 1902—1920, und der Bibliothekkommission, 1911—1928,
hinaus hat er sich die Kunstfreunde und die Künstler verpflichtet als stets schlagfertiger,
lebhaft mitfühlender Führer zur neueren und älteren Kunst, und durch ein Urteil, das bei
aller persönlicher Färbung auf der Grundlage einer breiten humanistischen Bildung ruhte.
Für das Schweizerische Künstlerlexikon wurden 67 neue Stammblätter
angelegt, 90 Blätter bereinigt und durch neue ersetzt und 1163 neue Eintragungen vor-
genommen.
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Ausstellung.
Die Zahl der Ausstellungen wurde durch die mehrmonatige Dauer der 17. Nationalen
Kunstausstellung auf neun beschränkt. Wie die Nationale Kunstausstellun g als
Veranstaltung des Eidgenössischen Departements des Innern, tritt auch die vom Bund
Schweizerischer Architekten veranstaltete Schweizerische Städtebau-Ausstellung
aus dem Rahmen der eigenen Unternehmungen der Zürcher Kunstgesellschaft. Unter diesen
sind drei Gedächtnisausstellungen: Felix Vallotton, Frank Buchser, Rudolf Koller.
In den Sammelausstellungen waren mit zehn und mehr Werken neben andern Künstlern
vertreten: Alice Bailly, Hans Berger, Gustave Francois, Karl Hosch: Ernst Bolens. Hermann