Volltext: Jahresbericht 1929 (1929)

2 
Jahresbericht 1929 der Zürcher Kunstgesellschaft 
m 
Für die Zürcher Kunstgesellschaft ist das Jahr 1929 bestimmt durch eine 
abwechslungsreiche Folge von eigenen Ausstellungen und Veranstaltungen der 
ihr nahe verbundenen Vereinigung für Zeichnende Kunst in Zürich; durch den 
Hinschied von zwei hervorragenden Zürcher Sammlern und besondern Freunden 
des Kunsthauses; und durch eine Bereicherung von Sammlung und Bibliothek wie 
sie seit dem Bestehen des Kunsthauses ein einziges Jahr noch nie gebracht hatte, 
Unter den eigenen Ausstellungen traten namentlich die Sonderausstellung 
K. Hofer und die umfassende Gedächtnisausstellung E. Vallet, die Bronzen von 
A. Maillol, Edgar Degas und Georges Minne, die internationale Ausstellung abstrakter 
und surrealistischer Malerei und Plastik und die Gesamtausstellung der Gesellschaft 
Schweizerischer Maler, Bildhauer und Architekten in mehr als durchschnittlicher 
Bedeutung und Wirkung hervor; die Vereinigung für Zeichnende Kunst in Zürich 
verdankte je eine ihrer drei Ausstellungen in den Räumen der graphischen 
Sammlung — Zeichnungen und Druckgraphik von Walo von May im Juni, und 
von Robert Schürch im Juli/August — dem Entgegenkommen von zweien ihrer 
Mitglieder; die dritte, mit der einzigartigen Sammlung italienischer Buchmalereien 
vom XII. bis XVI. Jahrhundert, Herrn Dr. Ulrico Hoepli in Mailand. 
Die beiden Toten sind die Herren Dr. W. C. Escher-Abegg und Alfred Rütschi, 
die am 17. November und am 26. September mitten aus Schaffen und Wirken 
weggerufen wurden. Herr Dr. W. C. Escher, von jeher ein Sammler von Werken 
hohen Ranges, war als Mitbegründer der Vereinigung Zürcher Kunstfreunde auch 
den Bestrebungen des Zürcher Kunsthauses nahegetreten und hatte mit Rat und 
Tat bei manchen Ankäufen Schwierigkeiten beiseite geräumt, oder bei der Aus- 
stellung oberdeutscher und schweizerischer Kunst des XV. und XVI. Jahrhunderts, 
1921, durch Uebernahme der Druckkosten die Ausgabe eines wissenschaftlichen 
Kataloges ermöglicht. Mit ebenso lebhafter Anteilnahme für alte zürcherische 
Kunst sicherte er im Namen der Stifter der dem Kunsthaus bereits im Herbst 1925 
überwiesenen Bilderschenkung August Abegg im Frühjahr 1929 die eine grosse 
Altartafel des Zürcher Nelkenmeisters, die Anbetung der Könige, und wenig später 
das zugehörige Pfingstbild, durch Rückkauf aus dem Ausland für Zürich und das 
Zürcher Kunsthaus, so dass beide Tafeln als neuer Bestandteil dieser Schenkung 
neben der in raschem Entschluss durch die Stadt Zürich erworbenen dritten und 
einer durch das Entgegenkommen der Gottfried Keller-Stiftung und der Bundes-
	        
Waiting...

Nutzerhinweis

Sehr geehrte Benutzerin, sehr geehrter Benutzer,

aufgrund der aktuellen Entwicklungen in der Webtechnologie, die im Goobi viewer verwendet wird, unterstützt die Software den von Ihnen verwendeten Browser nicht mehr.

Bitte benutzen Sie einen der folgenden Browser, um diese Seite korrekt darstellen zu können.

Vielen Dank für Ihr Verständnis.