Jahresbericht 1930 der Zürcher Kunstgesellschaft
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bereits ihre Zustimmung gegeben hatten. Dadurch, dass der Stadtrat Zürich die „Wahrheit“
voll auf seine Rechnung nahm und die kantonale Regierung für den „Bewunderten Jüngling“
fast die Hälfte des Kaufpreises zur Verfügung stellte, konnte mit einem kleineren Beitrag der
Lürcher Kunstgesellschaft die Gottfried Keller-Stiftung dieses Bild erwerben, um es, wie die
Stadt Zürich das erste, dem Kunsthaus als dauernde Leihgabe zu überlassen, ohne dass eine
Preisgabe der erheblich anders angelegten und durchgeführten kleineren Fassungen not-
wendig wurde.
Recht zahlreich waren die Gesuche von beireundeten Instituten und Vereinigungen
am Leingaben aus den Beständen der Sammlung, denen fast durchweg entsprochen
werden konnte. An die Grosse Kunstausstellung in Hannover gingen von R. Auberjonois
dıe Frau mit nackten Armen Inv. Nr. 1476 und von A. Blanchet die Walliserin Inv. Nr. 1413,
an eine Ausstellung der Meister des Hennegau in Mons das Herrenbildnis von Nikolaus
von Neufchätel Inv. Nr. 762, an dıe Stückelberg-Ausstellung in Paris der Parricida Inv. Nr.
311. Das benachbarıe Wınterthur erhielt nicht weniger als dreı Sendungen: für die Aus-
stellung von Kinderbildnissen der kleine Architekt von A. Anker Inv. Nr. 645, das
Söhnchen Federigo von A. Böcklin Inv. Nr. 1100, das Knabenbildnis von Albert Welt
Inv. Nr. 987; für die Biedermann-Aussteilung zwei Aquarelle des Künstlers mit Pterden;
tür dıe Ausstellung „Das Pferd in der Kunst“ vier Oelgemälde und vier Aquarelle von
Konrad Gessner, drei Oetlbilder und vier Zeichnungen von Rudolt Koller, ein Pastell
von H. de Toulouse-Lautrec, und eine Zeichnung von Edwin Ganz. Das Kupterstichkabinett
der Oeffentlichen Kunstsammlung ın Basel erbat sich für seine Niklaus Manuel-Ausstellung
sinen dıesem Meıster zugeschriebenen Scheibenriss und das’ Skizzenbuch P 129 von Con-
rad Meyer, der Kunstverein Schaffhausen für seine Malerdichter-Ausstellung vier
Zeichnungen von Carl Grass, zwei von Samuel Grimm, zwei Sammelbände und zwei
kolorierte Zeichnungen von Joh. Martın Usteriz; das historısche Museum in Baden tür
eine Ausstellung „Das Badener Stadtbild in den schweızerischen Bilderchroniken“ eben-
talls eınen Sammelband L 9, von Martin Usteriz die Kunsthalle Bern 32 Zeichnungen
und Lithographien von Walo von May; das Museum der bildenden Künste in Leipzig
53 Radierungen von Albert Welti.
Kopiert wurden durch Herrn Dr. E. v. Bendemann für einen im Ausland nieder-
gelassenen Nachkommen eines altzürcherischen Geschlechies die Bilder H. Rigaud „Der
Erzgiesser Balthasar Keller“ Inv. Nr. 209, Samuel Hotmann „Bildnis eines Herrn mit
Spitzenkragen“ Inv. Nr. 183 und „Bıldnis eines Ratsherrn“ Inv. Nr. 471, Conrad Meyer
„Bildnis eines Herrn mit Mühlsteinkragen“ Inv. Nr. 199, Felix Meyer „Schloss Pfungen“
Inv. Nr. 202. Die Gesuche um Reproduktionsermächtigungen betreiten A. Anker
„Berner Schulbube“ und „Strickendes Mädchen“ tür Schützengaben zum seeländıschen
Schützentest in Ins, und „Der kleine Architekt“ tür die Wiedergabe im „Schweizerspiegel“,
F. Buchser „Der Kuss“ für eıne Tiefdruckreproduktion des Verlages Conzett & Huber,
Heinrich Corrodi „Die Maler Konrad Gessner und Heinrich kreudweiler bei Heinrich
Wüest im Atelier“ tür eın Titeiblatt der Schweizerischen Verlobtenzeitung, Konrad
Gessner „Pterdehandel“ und Rudolt Koller „Schimmel im Stall“ tür einen Ausstellungs-
katalog des Kunstmuseums Winterthur, Salomon Gessner neun verschiedene Zeichnungen
und Aquarelle für das Gessnerbuch von P. Leemann-van Elck, und die „Ueberraschung“
tür das Gessner-Gedenkbuch des Lesezirkel Hottingen, F. Hegi Zeichnung der Verena-
Kapelle in Baden tür einen farbigen Wandkalender von Apotheker X. Münzel in Baden,
F. Hodler „Engadinersee“ tür ein farbiges Kunstblatt des Verlages Rascher & Cie.,