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Jahresbericht 1930 der Zürcher Kunstgesellschaft
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Haushalt.
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Die Betriebsrechnung ergab einen Ausgabenüberschuss von Fr. 5723.40 (1929
Fr. 12,380.40), dessen Deckung noch einmal eine Beanspruchung des Betriebsfonds er-
forderte, so dass dieser den bis zum Vorjahre innegehaltenen Bestand von über
Fr. 50,000 noch nicht wieder erreichen konnte. — Auf der Einnahmenseite zeigt sich
gegenüber der Rechnung von 1929 ein Rückgang von je Fr. 3500 bei den Mitglied-
beiträgen 'und den Eintrittsgeldern, Die Verkaufsprovisionen blieben um Fr. 7000, das
Ergebnis der Vereinsanlässe, d. h. des Kunsthaus-Maskenballs, um Fr. 4500 zurück. Bei
den Ausgaben wurden Einsparungen von insgesamt Fr. 25,000 gemacht, vor allem bei
den Posten Gebäudeunterhalt, wo nur noch ein Teil der kostspieligen Dacherneuerung
über dem Ausstellungsflügel zu bestreiten war, bei Heizung und Beleuchtung gegenüber
dem ausnahmsweise kalten Spätwinter von 1929, bei Unterhalt der Sammlung, bei
Inseraten und Reklame, wo keine neuen Plakat-Vordrucke die Rechnung belasten. Bei
der Bibliothek wurden die Ausgaben für Neuerwerbungen, Zeitschriften und Buchbinder
auf Fr. 6000 statt Fr. 7000 gehalten.
Die Fonds-Rechnungen leiden unter dem Aushleiben von grösseren Schenkungen
and Vermächtnissen, die in der einen oder anderen Form sonst immer wenigstens die
Wahrung eines gesunden Gleichgewichtes ermöglichten. Der Sammlungsfonds hat um
Fr. 7000 abgenommen. Der jetzt schon regelmässig beanspruchte allzu bescheidene
Fürsorge-Fonds konnte durch eine Schenkung von Fr. 50 und eine Zuweisung von
Fr. 1500 aus der Betriebsrechnung eben noch auf seinem Bestand erhalten werden. —
Die nicht getilgte direkte Bauschuld vom ‚Jahr 1925 beträgt immer noch Fr. 10,000,
und die für den Neubau seinerzeit aufgenommenen Darlehen in der Höhe von Fr. 164,500
belasten die Rechnung mit hohen Zinsbeträgen, ohne dass für eine allmählige Abzahlung
eine Möglichkeit bestünde.
Der Kunsthausbesuch weist die folgenden Zahlen auf:
Besucher total 44,595 An Sonntagen total 32,962
Zahlende 13,128 An Sonntagen zahlende 2,712
Nichtzahlende 31.467 An Sonntagen nichtzahlende 30.250
Von den 32 Schulklassen, Vereinen und anderen Interessentengruppen mit insgesamt
822 Besuchern wurden 11 vom Direktor, die übrigen von eigenen Begleitern geführt. In
den Jahren 1929 und 1930 gemachte Versuche mit Abendbesichtigung der Ausstellungen
fanden anfänglich starken Zuspruch, konnten aber wegen des bald nachlassenden Interesses
and der hohen Kosten der verstärkten Beleuchtung nicht weiter geführt werden.
Die höchsten Besuchszahlen fallen auf die Monate Oktober 4967, März 3710,
Januar 3635, August 3143; die geringsten auf: Juni 1145, April 1936, November 2045,
September 2090.
Es macht sich dabei die Einwirkung der zeitweise durch Geräusch und Verdunke-
lung der Oberlichter störenden Arbeiten am Glasdach und der gelegentlich etwas län-
zeren Pausen zwischen einzelnen Ausstellungen geltend.
An Veröffentlichungen wurden 6336 Ausstellungskataloge (1929: 6980), 1780 Bild-
karten (1929: 1787), 131 Sammlunsgskataloge, 87 Bilderhefte. verkauft.