Volltext: Jahresbericht 1931 (1931)

7 Jahresbericht 1931 der Zürcher Kunstgesellschaft 
Das Jahr 1931 ist für das Zürcher Kunsthaus das Jahr der Hodler-Sammlung, 
der Ausstellung „Plastik“ und der Plastiksammlung. Die Hodlersammlung war seit 
der ersten Einrichtung im erweiterten Kunsthaus in kurzen Abständen, besonders 
noch im Herbst 1930, durch eine Anzahl ausgewählter Werke bereichert, der ihr 
damals bestimmte Rahmen zu eng geworden. An einem Sonntag im Mai wurde sie 
mit ihrem vollen neuen Bestand in einer vorerst nur als Vorschlag und Versuch ge- 
dachten grösseren und einfacheren Gliederung der Öffentlichkeit übergeben. Die 
Dreiteilung vereinigte in zwei Sälen von mässiger Ausdehnung je gegen dreissig 
mittelgrosse und kleine Bilder, im einen aus den Jahrzehnten 1875—1896, im andern 
aus den zwei letzten, bis 1916/17; sie münden beide in den 25 Meter langen Haupt- 
saal mit den Kriegerfiguren von 189% und den grossen Kompositionen, vom Schwin- 
gerumzug bis zur „Einmütigkeit“. In dieser, nachträglich für die nähere Zukunft 
als bleibend übernommenen Form bedeutet die Zürcher Hodlersammlung ein 
Denkmal für den grossen Schweizer Maler und seine Zeit, 
Die Ausstellung „Plastik“ war ein Wagnis, mit welchem die Zürcher Kunst- 
gesellschaft den ihr in den Räumen des Kunsthauses sonst gegebenen unmittelbaren 
Wirkungskreis verliess. Als Einführung in das Wesen und die Erscheinungen der 
zeitgenössischen Plastik konnte sich die Ausstellung nicht auf den engen Kreis von 
Skulpturen beschränken, die zur Aufstellung in Innenräumen geschaffen werden. 
oder in den Sälen des Kunsthauses Werke verschiedener Natur zusammensperren, 
so weit nur ihre äussern Abmessungen dies erlaubten. Der an sich einfache, aber in 
verschiedener Hinsicht doch nicht unverfängliche Gedanke, grössere Gebiete der 
Stadt Zürich, im besondern den Gartenkranz um den See zum Ausstellungsbereich 
zu machen, fand bei den städtischen Behörden vorurteilsfreie Aufnahme. Ihr Ein- 
treten mit Übernahme der hohen Transport- und Versicherungskosten für die zur 
Aufstellung im Freien bestimmten, meist grossen Stücke, sowie der Kosten und Ar- 
beiten für die Herrichtung der Plätze, Erstellung der Sockel, Aufrichtung und Weg- 
nahme der Werke, und für die Ausstattung des Ausstellungsführers mit Situations- 
zeichnungen und einem ganzen Stadtplan ermöglichte, dass die anfänglich da und 
dort als abenteuerlich belächelte Idee schöne und fast selbstverständliche Wirklich- 
keit wurde.
	        
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