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Jahresbericht 1932 der Zürcher Kunstgesellschaft
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Vereinsleben
Die ordentliche Generalversammlung vom 18. Juli genehmigte ohne
Diskussion Jahresbericht und Rechnung 1931 und bestätigte als Rechnungsrevisoren die
Herren Dr. E. Briner und P. Tschanz für eine neue Amtsdauer.
Aus dem Schoss der Versammlung nahm der Vorstand verschiedene Motionen betref-
fend Zusammensetzung und Amtsdauer der Kommissionen, Eintrittsbedingungen zum
Kunsthaus für städtische Mittelschulen und Studierende entgegen, denen in der Folge
Jurch Statutenrevision, Vorstandsbeschluss und administrative Verfügungen entsprochen
wurde; nur die Beziehungen zu den kantonalen Behörden und Instituten bleiben in Er-
wartung des endgültigen Entscheides der Regierung über das an sie gerichtete Subventions-
zesuch einstweilen noch unverändert.
Bei den Neuwahlen des Vorstandes trat eine Gruppe von Mitgliedern mit einer fast
vollen Liste neuer Namen auf, wodurch sich eine so starke Stimmenzersplitterung ergab,
dass die Stimmenzähler der Versammlung beantragten, beim zweiten Wahlgang für drei
Kandidaten statt des von den Statuten vorgeschriebenen absoluten Mehrs das relative gelten
zu lassen. Die Versammlung nahm zwar einstimmig diesen Antrag an, der Beschluss wurde
aber in der Folge von Mitgliedern, die der Versammlung nicht beigewohnt hatten, als un-
zulässig angefochten. Eine ausserordentlich e Generalversammlung vom 7.Novem-
ber genehmigte mit 282 gegen 98 Stimmen einen von dieser Seite vorgelegten und von der
Mehrheit des Vorstandes zur Annahme empfohlenen Antrag auf Statutenrevision und
nochmalige Wahl des ganzen Vorstandes. Bei gleichzeitiger Erhöhung der Gesamtzahl der
Mandate von 13 auf 15 gelangten damit neu in den Vorstand die Herren Heinrich Bräm,
Dr. E. Friedrich, Reinhold Kündig, Kurt Sponagel, während die Herren J. H. Escher-Lang,
der seit dem Jahre 1922 das Quästorat verwaltet hatte, und Fritz Widmann, seit 1914
Präsident der Bibliothekkommission, ausschieden. Die beiden Herren haben Anspruch auf
den lebhaften Dank der Kunstgesellschaft für ihre treue und wertvolle Mitarbeit.
Herr Fritz Widmann hat sich bereit finden lassen, als Mitglied der Bibliothekkommies-
sion weiter mitzuwirken. Andere Kommissionsmitglieder, die Herren Baumberger, Bosco-
vite, Dr. Christoffel, Hügin, Kappeler, Adolf Meyer, Mülli, Dr. G. Schaertlin, Prof. Zemp,
Zimmermann, stellten als bisherige Mitglieder der Sammlungs-, Ausstellungs- und Biblio-
thekkommiesion in Rücksicht auf die einschränkenden Bestimmungen der neuen Statuten
ihre Mandate dem Vorstand zur Verfügung, wie auch die Mitglieder der drei aufgehobenen
Kommissionen, der Finanz-, der Unterhaltungs- und der Gesellschaftskommission; Herr
Dr. H. Graber hatte schon Ende März um Entlassung aus der Sammlungskommission er-
sucht, da er seine neu angetretene Wirksamkeit als Kunstreferent der Neuen Zürcher
Zeitung mit der Zugehörigkeit zu einer Kommission der Zürcher Kunstgesellschaft als un-
vereinbar betrachte. Auch diesen Herren ist die Kunstgesellschaft für ihre Tätigkeit auf-
richtig verbunden.
Der Wortlaut der am 7. November beschlossenen Statutenänderung folgt unten
Seite 26 als Beilage zum Jahresbericht.