ZÜRCHER KUNSTGESELLSCHAFT
An unsere Mitglieder!
Das Jahr 1934, so nah bei 1935, da es sein 25jähriges Wirken wird feiern können,
wird für das Zürcher Kunsthaus ein Entscheidungsjahr. Sie sehen aus dem
Jahresbericht 1933, dass die Kunstgesellschaft es mit einem der Erschöpfung nahen
Betriebsfonds antreten wird. Sie sieht sich vor der doppelten Aufgabe, im Kunst-
hausbetrieb den Ausgleich von Einnahmen und Ausgaben herzustellen und den Be-
triebsfonds wieder auf den Stand von Fr. 40000 — 50000 zu bringen. }
Das Kunsthaus ist entstanden und wird erhalten durch die Aufwendungen der
Zürcher Kunstgesellschaft, mit einem ansehnlichen Beitrag der Stadt Zürich von
nicht ganz einem Drittel der Betriebskosten. Es hat seinen Platz im zürcherischen
und schweizerischen Kulturleben an einer Stelle, die in anderen Städten leer ge-
blieben oder von einem amtlichen Institut ausgefüllt ist, und erfüllt seine Aufgabe
seit Jahren erfolgreich. Der Umstand, dass seine Veranstaltungen nun auch von an-
dern schweizerischen Städten aufgenommen wurden, spricht für seine Leistung.
Eine Erhöhung des städtischen Beitrages kann gegenwärtig nicht verlangt und
nicht erwartet werden. Das Schicksal des Kunsthauses liegt für einmal wieder in der
Hand der Mitglieder der Zürcher Kunstgesellschaft und seiner übrigen Freunde. Der
Vorstand und die Direktion werden mit angemessener Betriebsführung das mögliche
für eine Einschränkung der Ausgaben und Erhöhung der Einnahmen unternehmen.
Die Deckung des Defizites und dieWiederanffüllung des Betriebsfonds werden aber nur
möglich, wenn die Betriebsrechnung in diesem und im kommenden Jahr durch frei-
willige Zuwendungen von ihren allzuvielen Verpflichtungen erheblich entlastet wird.