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Jahresbericht 1934 der Zürcher Kunstgesellschatt
Z
Ausstellung
Die Ausstellungsreihe 1934 ist eine farbenreiche Kette. Viermal erscheinen Gedächt-
nisausstellungen für Maler, die im Lauf der letzten Jahre dem schweizerischen
Kunstleben entrissen worden sind, Otto Meyer, Giovanni Giacometti, Wilfried Buchmann,
E. Würtenberger. Die Sonderausstellungen Ottilie Roederstein, Fritz Widmann, Adolf
Thomann waren Huldigungen an drei Zürich besonders verbundene Maler zum fünfund-
siebzigsten, fünfundsechzigsten und sechzigsten Geburtstag. Den heimischen Künstlern
galten auch die Ausstellungen der Sektion Zürich der Gesellschaft
Schweizerischer Maler, Bildhauer und Architekten und des
>»Graphischen Kabinett« sowie die Sammelausstellungen vom März und vom
Dezember. Ausblick über die Landesgrenzen im Bereich unserer Gegenwart und die Mög-
lichkeit zu anregenden Vergleichen boten die Veranstaltungen »Neue deutsc he
Malerei« und »Abstrakte und surrealistische Malerei« und die Dar-
bietung der Sammlung H. 5.
In ein vergangenes Jahrhundert, aber mitten in den lebendigen Quell einer unvergäng-
lichen, absoluten Kunst wiesen die hundert Bilder von Corot, die unter dem Vortritt
des Musee du Louvre die französischen und schweizerischen Museen und Sammler in
einer Auswahl des besten und kostbarsten dem Kunsthaus zur Verfügung stellten. Außer-
halb des Bereiches der Atelier- und Freilichtmalerei im traditionellen Rahmenbild standen
zwei in verschiedener Art fesselnde und aktuelle Darbietungen: die Ausstellung der mit
Preisen ausgezeichneten Entwürfe für die künstlerische Ausschmük-
kung der zürcherischen kantonalen Verwaltungsbauten an der
Walchestrasse und am Neumühlequai, bedeutende künstlerische Aufträge und Aufgaben
für Mosaikwände und plastische Frei- und Relieffiguren; und die systematische Ausstellung
»Neue schweizerische Wandmalerei«, der Versuch einer Rechenschafts-
ablage vor der Schweiz und dem Ausland über die Leistungen und Versprechungen der
Schweiz auf dem Gebiet der dekorativen Malerei gehobenen Stils.
Zweckentsprechend ausgestattete Kataloge und Führungen durch den Direktor und
Fachleute aus verschiedenen Kreisen, stellten sich in den Dienst derartiger Veranstaltungen.
In der Corot-Ausstellung fand am 15. September auch eine Begrüssung des gesamten
Gemeinderates und des Zürcher Stadtrates durch den Präsidenten der Zürcher Kunst-
gesellschaft und eine Einführung durch den Direktor statt.
Der Ablauf der einzelnen Ausstellungen im Kalenderjahr und ihre Zusammensetzung
stellen sich dar wie folgt:
29. Dezember 1933 bis 28. Januar 1934: Gedächtnisausstellung Otto Meyer, 442 Werke,
Katalog mit Einleitung und Abbildungen.
3. Februar bis 7. März: Gedächtnisausstellung Giovanni Giacometti, 339 Werke, Katalog
mit Einleitung und Abbildungen.