Jahresbericht 1934 der Zürcher Kunstgesellschaft
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sische Departement des Innern in Bern veranstaltete Ausstellung »Neue schweizerische
Kunst in Paris« je drei Gemälde von Paul Basilius Barth und von Paul Bodmer, zwei
von H. Sturzenegger und eines von A. Blanchet; an die Internationale Ausstellung in
Venedig fünf Bilder von Cuno Amiet und das Gottfried Keller-Bildnis von Arnold Böcklin;
an die Graphische Sammlung der Eidg. Technischen Hochschule sieben Aquarelle von
J. J. Wetzel.
Die Gesuche um Ermächtigung zur Reproduktion von Werken der Sammlungen
bezogen sich auf die Gemälde »Mädchen und Jüngling beim Blumenpflücken« von Arnold
Böcklin und »Waldbach« von Ferdinand Hodler für die »Zürcher Revue«, fünf Arbeiten
von Otto Meyer für die Monographie der Zürcher Johannespresse über den Künstler, die
»Gotthardpost« von Rudolf Koller für ein farbiges Künstblatt des Art. Institut Orell Füssli,
eine Zeichnung des Rathauses in Baden von Heinrich Werdmüller für den Wandkalender
1935 der Apotheke F. X. Münzel in Baden, das Bild »Mädchen am Tisch« von Paul
Bodmer für einen Wandkalender der Polygraphischen Gesellschaft Laupen, zwei Trachten-
bilder von M. J. Usteri für Band II der »Heimatkunde des Amtes Burgdorf» und zwei
Zeichnungen und eine Radierung von Conrad Meyer für Band I der Familiengeschichte
»Die Blattmann unter Eichen, am kleinen Esel und in Zürich« von Diethelm Fretz.
Oeftere Aenderungeninder Einrichtung der Sammlungssäle mit
belebendem Wechsel der Bestände wurden schon wegen der zahlreichen Ausleihungen an
auswärtige Ausstellungen notwendig. Der Umfang der Veranstaltungen der Ausstellungs-
kommission erforderte während eines grösseren Teils des Jahres die Räumung der »Zürcher
Säle« an der Heimplatzfront.
Einen eben so starken Eingriff brachte während der Sommermonate die mit Ein-
beziehung der Sammlungsbestände in den Sammlungsräumen der Nordfront durchgeführte
Ausstellung von schweizerischen, deutschen und niederländischen Tafelbildern
des 15. und 16. Jahrhunderte. Der Anteil der noch nicht durch die Tafeln des
Meisters der Darmstädter Passion und des Pieter Coecke van Aelst bereicherten Sammlung
belief sich auf 27 Nummern von insgesamt 123, die aus zum Teil schwer zugänglichem
Privatbesitz und aus dem internationalen Kunsthandel erbeten worden waren. Die Aus-
stellung ist eine jener Unternehmungen, die für Zürich notwendiger sind als etwa schon
für Basel oder die Städte in den grossen Nachbarländern mit ausreichendem Besitz an
Werken älterer Malerei, die aber keineswegs diese Kunst neben der zeitgenössischen als an
sich grösserer Beachtung oder Verehrung würdig hinstellen sollen, sondern mit einer
Erweiterung des Horizontes gerade die Empfänglichkeit auch für die mannigfaltigen Lei-
stungen unserer Künstler zu steigern vermögen.
Von Mitte November bis weit in den Januar hinein wurde das ganze erste Stockwerk
ler Neuen Schweizerischen Wandmalerei zur Verfügung gestellt, einen Monat später auch
noch das zweite Stockwerk bis an den grossen Hodlersaal den Zürcher Künstlern der
Dezember-Ausstellung.
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