Full text: Jahresbericht 1936 (1936)

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Jahresbericht 1936 der Zürcher Kunstgesellschaft 
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Zahl der zu verarbeitenden Notizen und neu aufzustellenden Stammblätter liegt im Jahr 
zwischen 3000 und 5000. Als die Kosten nur für Papier und Dokumentenmappen uner- 
schwinglich zu werden drohten, wurde dem Kunsthaus auf sein Gesuch im Jahre 1920 
durch den Schweizerischen Kunstverein ein Beitrag von Fr. 1000 ausgerichtet. Damit war 
den Bedürfnissen auf lange hinaus gedient. 
Eine zeitliche Befristung der Sammeltätizkeit wurde nicht vorgesehen. Für die Nutzbar- 
machung des Materials zu allen Epochen der schweizerischen Künstlergeschichte in Nach- 
tragsbänden oder einem neu aufzulegenden Lexikon mochte ein Abschnitt wie 1940 oder 
auch 1950 in Betracht kommen. Ein Gedankenaustausch hatte zwischen der Zürcher Kunst- 
gesellschaft und dem Schweizerischen Kunstverein bis in die neueste Zeit darüber nie statt- 
gefunden; wohl, weil mit dem Wechsel im Präsidium und in Zentralvorstand und Ge- 
schäftsausschuß des Schweizerischen Kunstvereins manche der persönlichen Beziehungen 
erloschen, die bis zum Jahre 1919 bestanden. 
NL. 
Der Unternehmungsgeist des gegenwärtigen Geschäftsausschusses des Schweizerischen 
Kunstvereins brachte die Frage in Fluß mit dem Verlangen nach möglichst baldiger Aus- 
gabe eines Ergänzungsbandes. Im Sommer 1936 wurde zwischen der Zürcher Kunstgesell- 
schaft und dem Kunstverein eine Uebereinkunft getroffen auf Verbindung der auf beiden 
Seiten verfügbaren Mittel und Kräfte für die Erstellung eines Band V im Jahre 1939. 
Der anfängliche Plan eines weiteren Supplementbandes für den ganzen Bereich des 
vierbändigen Lexikons wurde aufgegeben. Wenn auch die Forschung für die früheren Jahr- 
hunderte seit 1915 viel Wertvolles zutage gefördert hat, so ist diese Zeit doch gewisser- 
maßen ruhend und wird im Lauf der kommenden Jahre und Jahrzehnte in noch viel weite- 
rem Maß zu bearbeiten und zu erhellen sein. Der Kunst der letzten und der gegenwärtigen 
Generation wird dem gegenüber in Literatur und Presse, wie eben im Leben unserer Zeit, 
ungleich mehr Raum und Aufmerksamkeit zu Teil, sie schafft auch aus sich selber immer 
noch neue Persönlichkeiten und Werke, nicht einzig Literatur über solche, und hat in wich- 
tigen Abschnitten, die heute schon geschichtlich geworden sind, im Künstlerlexikon 
nicht Aufnahme finden können, da seine Lieferungen und Bände redaktionell schon 1901, 
1906, 1909, die Nachträge 1913/1915 zur Drucklegung haben abgeschlossen werden müssen. 
Zwischen den zeitlichen Grenzen 1868 und 1938 wird der neue Band alle Künstler um- 
fassen, die zwischen 1890 und 1910 auf der Höhe gestanden haben, und alle, die zwischen 
1890 und 1910 geboren sind: Das ist die Zeit, in der die schweizerische Kunst in einer Kraft 
und Fülle sich entfaltet hat, die bis zum Hereinbruch des Krieges und seiner unmittel- 
baren Folgen ihr Beachtung weit außerhalb des Landes gewannen, und die Jahre, da sie 
nach dem Krieg in einer veränderten Welt sich wieder auf sich selbst besinnt und sich 
durchzusetzen hat. 
Gegenüber den im gedruckten Lexikon erwähnten Künstlern ergeben sich für den 
neuen Band die folgenden drei Gruppen: 
l. In Bd. I—IV «abschließend», d. h. bis zum Tod, behandelt 
2. In Bd. I—IV als tätig erwähnt 
3. In Bd. I—IV nicht erwähnt.
	        
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