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Jahresbericht 1937 der Zürcher Kunstgesellschaft
Von den beiden wertvollsten Erwerbungen für die Sammlung, der „Walchen-
seelandschaft‘“ von Corinth und den „Herbstrosen“ von van Gogh, konnte die
zweite zu einem guten Teil aus der Zuwendung bestritten werden, die Herr Max
Müller-Mettler zum Gedächtnis an seine im Berichtsjahr verstorbene Gattin, Frau
Martha Müller-Mettler, dem Kunsthaus gemacht hatte. Die Erinnerung an eine
feinsinnige Freundin der Kunst und des Zürcher Kunsthauses und die Dankbarkeit
der Beschenkten werden so für immer mit dem bedeutenden Werk eines grossen
Malers verbunden bleiben. In ähnlicher Weise schenkte Frau Marguerite Lahusen
dem Kunsthaus zum Andenken an Herrn Otto Stünzi-Baumann eine charakte-
ristische Sommerlandschaft von Camille Bombois.
Für weitere Beiträge an den Sammlungsfonds, zum Teil mit besonderer Zweck-
bestimmung für eine Entscheidung in nächster Zukunft, ist die Kunstgesellschaft
mehreren andern Donatoren verpflichtet. Unter den Zuwendungen von Kunst-
werken steht neben dem Bild von Bombois das stattliche Bildnis Adolf Koelsch
von Hans Sturzenegger als Schenkung des Künstlers voran.
Auch die Ausstellungen erfuhren wesentliche Förderung durch Beiträge zur
Bestreitung hoher Speditions- und Versicherungskosten und für die Erstellung
von Katalogen einiger außergewöhnlicher Veranstaltungen.
Im Uebrigen wird das Jahr 1937 für die Zürcher Kunstgesellschaft das Jahr
der glücklich abgeschlossenen Kunsthaus-Lotterie bleiben. Deren Ergebnis sichert
dem Kunsthaus Existenz und Leistungsfähigkeit wieder für die nächste Zukunft.
Mit ihrer Durchführung hatte der Vorstand eine fünfköpfige Kommission betraut,
der in erster Linie der Vorstand und die Mitglieder der Zürcher Kunstgesellschaft
zu großem Dank verpflichtet sind, aber auch alle, denen sonst das Kunsthaus und
seine Unternehmungen etwas bedeuten. .
Eine eingreifende Verschiebung erfuhr das äußere Bild von Kunsthaus und
Garten an der Rämistraße mit der Durchführung der als Folge der Bodensenkung
über dem Eisenbahntunnel notwendig erachteten Entfernung der hohen Quader.-
mauer und deren Ersatz durch eine weit in die Gartenfläche hineinreichende
Abböschung. Nicht allen Freunden des Kunsthauses wurde es leicht, sich an den
neuen Anblick zu gewöhnen, doch werden Gartenkunst, Architektur und Plastik
erst mit dem Fortschreiten der Bewachsung des Pflanzenteppichs und der Auf-
stellung der Figur von Otto Kappeler sich zur beabsichtigten Einheit entfalten
und zusammenschließen können.