Volltext: Jahresbericht 1941 (1941)

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Jahresbericht 1941 der Zürcher Kunstgesellschaft 
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Haushalt 
Die Betriebsrechnung 1941 zeigt einen Ausgabenüberschuß von Fr. 14 721.32, 
zu dessen Deckung noch einmal der Betriebsfonds beansprucht und von seinem bereits ge- 
schwächten Bestand von rund Fr..180 000 auf Fr. 167000 herabgesetzt werden mußte. 
Gegenüber reinen Betriebseinnahmen von Fr. 105 500 und einem Defizit von Fr. 29 000 
des Vorjahres (mit Ausscheidung des für 1939 zugesagten und 1939 ausgegebenen, aber 
erst 1940 von der Schweizerischen Landesausstellung überwiesenen Betrages von Fr. 20 400) 
stiegen im Berichtsjahr die Einnahmen um Fr. 30 000 auf Fr. 136 000, die Ausgaben gleich- 
zeitig um Fr. 16 500 auf Fr. 150 700. 
Auf der Einnahmenseite weisen die Eintrittsgelder den dreifachen, die Verkaufsprovi- 
sionen den doppelten Betrag des Vorjahres auf. Bei den Ausgaben sind die Besoldungen, 
die Aufwendungen für Besorgung der Sammlung, für Versicherungen, Inserate, Reklame 
und Drucksachen, und die Billetsteuer wesentlich erhöht. Wie die Einnahmen aus Ein- 
trittsgeldern unmittelbar bedingt sind durch die Ausstellung der Sammlung Oskar Rein- 
hart und die großen Ausstellungen Johann Heinrich Füssli und «Schweizer Bildhauer 
und Maler 1941», so auch die größeren Ausgaben für Versicherungen, Plakate und sonstige 
Reklame; während die besonderen Aufwendungen für Besorgung der Sammlung (Siche- 
rungsarbeiten an Kunstwerken, Instandstellung und Neuanschaffung von Rahmen) mit 
den Transporten bei Aufhebung der Evakuierung und dem mehrfachen Umhängen und 
Neueinrichten von Teilen der Sammlung zusammenhängen. Bei dem Mehraufwand für Be- 
soldungen handelt es sich um Teuerungszulagen an bestimmte Lohngruppen des Kunsthaus- 
personals, 
Die Betriebsordnung hatte sich zu Beginn des Jahres vorerst den behördlichen 
Vorschriften nach möglichster Zusammendrängung der Büro- und Besuchsstunden auf die 
Tagesmitte anzupassen, gleichzeitig aber auch dem Wunsch und Bedürfnis nach möglichst 
ausgedehnten Oeffnungszeiten für die Sammlung Oskar Reinhart. Mit der Improvisation 
einer auf die Farbwerte der verschiedenen Bildergruppen, gelegentlich auch nur eines ein- 
zelnen Werkes abgestimmten Beleuchtungsanlage wurde vorerst die Unabhängigkeit von 
dem schwachen und kurzen Tageslicht des Winters gewonnen. Da gleich zu Beginn sehr 
lebhaft der Wunsch nach dem Ausstellungsbesuch zwischen Schluß der Geschäftszeit und 
Nachtessen sowie Beginn der Abendveranstaltungen in den Kino-, Theater- und Konzert- 
Instituten angemeldet worden war, setzte man die Oeffnungszeit am Nachmittag zuerst 
auf 1.30 ohne Unterbruch bis 7.15, doch blieben bald die Säle zwischen 5.00 und 7.15 
80 gut wie leer. Die Oeffnung abends von 7 bis 91/2 Uhr wurde in den ersten Tagen von den 
Befürwortern einer derartigen Abend-Besuchszeit benutzt, nach kurzer Zeit stand aber 
der spärliche Besuch in keinem Verhältnis mehr zu den Aufwendungen für Kassen- und Auf- 
sichtsdienst und Licht. So wurde im Februar mit Führungen des Direktors je am Mitt- 
woch Abend von 8—91/2 Uhr begonnen, für welche sich so starkes Interesse zeigte, daß sie 
im März auf Dienstag und Donnerstag oder Freitag 71/2—91/2 ausgedehnt und im April 
noch für je zwei, später wöchentlich einen Abend beibehalten werden mußten. 
Die Abwartstelle im Altbau übernahmen zu Beginn des Jahres als Nachfolger des Ehe- 
paares Diethelm, das sich nach elfjähriger Dienstzeit einen neuen Wirkungskreis im 
Tessin zu schaffen wünschte, Herr Adolf und Frau Martha Küng-Hug. Die Aenderung
	        
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