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Jahresbericht 1941 der Zürcher Kunstgesellschaft
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einander vielleicht noch, möglich ist. Für eine derartige zeitlich gestaffelte Darbie-
tung wurden in letzter Zeit als «Sammlung I» abgetrennt und zusammengefaßt die
schweizerischen Meister der zweiten Hälfte des XIX. und des XX. Jahrhunderts bis zur
Gegenwart.
«Sammlung II» wird alle nicht schweizerischen Werke in sich schließen, Italiener,
Deutsche, Franzosen, Nordländer, vom ausgehenden Mittelalter bis zum heutigen Tag;
«Sammlung 11I» die Schweizer vom 15. Jahrhundert bis auf die Schwelle von «Samm-
lung I», das heißt, bis gegen 1850.
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Für eine junge, auf keine alten Bestände verpflichtete Sammlung ohne sehr große Mittel
ist die Zusammenfassung der Bemühungen und Kräfte für die zeitgenössische einheimische
Kunst das natürlichste und nächstliegende Programm.
Für die Sammlung im Zürcher Kunsthaus lag darin Keim und Kern. Das Malerbuch
mit den Einlagen der Mitglieder der alten Künstlergesellschaft ist ihre Vorbereitung,
Schenkungen von Einzelwerken lebender Zürcher und Schweizer Künstler wurden ihr An-
fang. Eine Kette von ansehnlichen Bildern, die meist mit erheblichen Aufwendungen fast
von der Staffelei weg und oft bei den noch jungen Künstlern für das Künstlergütli erwor-
ben wurden, führt von der Mitte des letzten Jahrhunderts bis zu uns:
1860 Die große «Mittagsruhe» von R. Koller, datiert 1860, Fr. 10 000. Der Künstler, gebo-
ren 1828, ist 1860 zweiunddreißigjährig.
1872 «Pestalozzi und die Waisenkinder in Stans» von A. Anker, dat. 1870, Fr. 2000. Der
Künstler ist 1831 geboren.
1873 «Der Maler auf der Studienreise» von Konrad Grob (geb. 1828) dat. 1872, Fr. 2600.
1874 «Hochzeit im Ampertal» von Viktor Tobler, dat. 1874, Fr. 2200. Der Künstler, 1846
geboren, ist 28 Jahre alt.
1879 «Der Kuß» von Frank Buchser (geb. 1828), entstanden 1878, Fr. 6000.
1883 «Der Eichenwald» von R. Zünd (geb. 1827), entstanden 1882, Fr. 4000.
1885 «Der galante Professor» von Benjamin Vautier (geb. 1829), dat. 1885, Fr. 10 000.
1887 «Bergsee in Graubünden» von J. G. Steffan (geb. 1815), dat. 1886, Fr. 4000.
1888 rückgreifend:
«Bei Brunnen am Vierwaldstättersee» von A. Calame (1810—1864), entstanden 1862,
Fr. 10 000.
1891 «In der Gartenlaube» von A. Böcklin (geb. 1827), in Zürich unmittelbar vorher ent-
standen, Fr. 13 000.
1896 «Feldherr Tod» von H. B. Wieland, Fr. 5000. Der Künstler ist 1367 geboren, neun-
undzwanzigjährig.
1897 «Märjelensee» von W. L. Lehmann (geb. 1865), dat. 1898, Vorausbestellung? Fr. 4000.
1898 erwirbt der Bund ein volles Dutzend große Gemälde-Studien von R. Koller, vom
lebenden Künstler an dessen 70 Jahr-Ausstellung.
1902 erwirbt der Bund das Elternbildnis von Albert Welti (geb. 1862), dat. 1899, Fr. 6000.
1905 «Der Regenbogen» von H. Sturzenegger, dat. 1904, Fr. 1500. Der Künstler, 1875 geb.,
ist neunundzwanzigjährig.
1906 «Frühling» von W. Hummel (geb. 1872), dat. 1906, Ankauf durch den Bund, Fr. 800.