Volltext: Jahresbericht 1941 (1941)

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Jahresbericht 1941 der Zürcher Kunstgesellschaft 
Das Jahr 1941 steht für. das Zürcher Kunsthaus im Beginn unter dem Zeichen 
der Alten Meister und Französischen Maler des 19. Jahrhunderts der Sammlung 
Oskar Reinhart, das Jahresende wird bestimmt durch die Ausstellung „Schweizer 
Bildhauer und Maler 1941“. 
Mit der Ueberlassung seiner Bilder auf dem Rückweg von der Ausstellung in 
Bern, vorerst von Ende Dezember über den Winter 1941, dann bis Ende März, 
und schließlich bis Anfang Mai, machte der große Winterthurer Kunstfreund und 
Sammler der Stadt Zürich ein Geschenk. Von den 62400 Besuchern, die während 
ihrer Ausstellung im Kunsthaus gezählt wurden, dürfen wohl so gut wie alle ihr zu- 
gerechnet werden. Sie weckte und stärkte in den weitesten Kreisen, selbst da, wo 
man sich vorzugsweise die Frankenwerte der Werke zuflüsterte, den Respekt vor 
der Kunst und wurde damit auch zu einer Ermutigung für die heute unter uns 
schaffenden Künstler; den Lehrern und Jüngern der Wissenschaft bot sie reiche 
Weide; dem Zürcher Volk aller Quartiere und Berufe Freude und Erhebung; den 
Freunden und Hütern der Kunsthaussammlung ein hohes und sicheres Maß für die 
Entscheidungen, vor welche der Kunstmarkt und die Sorge um die Aeufnung der 
Sammlung immer wieder sie stellen. Zürichs Dank wird Herrn Dr. Oskar Reinhart 
unverloren bleiben. 
Die Ausstellung „Schweizer Bildhauer und Maler 1941“ war gedacht als Geschenk 
des Kunsthauses an das Vaterland. Im Jahr der Besinnung zur sechshundertund- 
fünfzigsten Wiederkehr des Gründungstages der Schweizerischen Eidgenossenschaft 
sollte sie vor Augen und zum Bewußtsein bringen, was Schweizer Künstler unserer 
Tage bedeuten, sind, und schaffen; in einer Auswahl von Werken, wie die nur 
ihrem künstlerischen Gewissen verantwortlichen Organe einer nicht offiziellen Ver- 
einigung sie treffen können. 
Die Gedächtnisausstellung Johann Heinrich Füssli gewann zu ihrer allgemein 
künstlerischen, geistes- und kunstgeschichtlichen ihre besondere Bedeutung durch 
ihre Zusammenhänge mit der Sammlung des Kunsthauses. Die Säle der Zeich- 
nungen bezogen ihre Ausstattung fast ausschließlich aus den Beständen, die im 
Lauf der letzten drei Jahrzehnte von verschiedenen Seiten her für das Kunsthaus 
hatten gewonnen werden können. Von den Gemälden ging umgekehrt erst jetzt 
eine Folge von Hauptwerken aus der Ausstellung in die Sammlung über, womit 
der dem Bewußtsein seiner Mitbürger während nahezu zwei Jahrhunderten ent- 
schwundene, überragende Zürcher Maler in seiner Heimat eine dauernde Stätte 
und das seiner Kunst gebührende Denkmal erhielt. 
Die große Zuwendung eines Zürcher Kunstfreundes um die Mitte des Jahres 
rückte die schon seit langem herbeigewünschte und vorgedachte zweite Kunst- 
hauserweiterung in greifbare Nähe.
	        
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