Volltext: Jahresbericht 1942 (1942)

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Jahresbericht 1942 der Zürcher Kunstgesellschaft 
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Geburtshaus und späterem Wohnhaus er liegt. Am Anfang und am Ende des Fußgänger- 
weges quer durch das Herz der diesseitigen Altstadt würden damit nicht nur Kunsthausplatz 
und Münsterplatz, sondern auch je ein Denkmal auf einen großen Zürcher — Hans Wald- 
mann und Gottfried Keller — stehen. 
Professor Hofmann schloß mit dem Dank an die Stadtverwaltung, deren Interesse und 
wohlwollendes Verständnis für die von ihm als Beauftragtem des Vorstandes der Kunst- 
gesellschaft entwickelten Ideen und Anregungen für ein gutes Gelingen des Werkes sprechen. 
Die Versammlung spendete ihm lebhaften Beifall. 
Wie die Versammlung durch ihren Beifall, dankte der Präsident der Kunstgesellschaft 
Herrn Professor Hofmann mit dem Hinweis auf seine verdienstvollen und erfolgreichen 
Bemühungen um eine gute Lösung der mit der Kunsthauserweiterung verknüpften städte- 
baulichen Aufgaben. Hierauf erbat er sich von der Versammlung für den Vorstand die 
Ermächtigung zur Durchführung des Wettbewerbes nach dem von Herrn Professor Hofmann 
dargelegten Programm und für die Weiterführung der Verhandlungen mit den städtischen 
und kantonalen Behörden, so weit solche für die endgültige Bereinigung des Programmes 
noch erforderlich sein sollten. 
Die Versammlung erteilte dem Vorstand hiefür Auftrag und Ermächtigung einstimmig. 
Die Bereitschaft der Kunstgesellschaft konnte sich einstweilen noch nicht auswirken. 
Im September verlautete, daß der Regierungsrat die Vorlage des Stadtrates für die Bau- 
linien des Zähringerdurchstiches und des Heimplatzes, die ihm als ein Ganzes unterbreitet 
worden war, abgelehnt habe. Sofort aufgenommene Bemühungen der Baukommission und 
des Vorstandes für Erwirkung einer Trennung der Baulinienfrage für den Heimplatz von 
der viel schwierigeren Zähringerfrage zu gesonderter Behandlung und Entscheidung 
deckten sich mit gleich gerichteten Bestrebungen der städtischen Behörde. Am 27. Novem- 
ber sandte der Stadtrat der Kunstgesellschaft die Abschrift eines Gesuches, das er mit dem 
Datum des gleichen Tages an den Regierungsrat richtete, und in welchem er unter Hinweis 
auf die Dringlichkeit einer Entscheidung über die Baulinien am Heimplatz für die Kunst- 
hausfrage und ihre verschiedenen Aspekte und Auswirkungen dem Regierungsrat seine 
Bereitschaft zur Regelung aller für das Gebiet von Heimplatz und Kantonsschulareal 
zwischen Stadt und Kanton noch offenen Fragen, unter einstweiliger Ausschaltung des 
Komplexes Zähringerdurchbruch, bekundete. 
In dem Schreiben an die Kunstgesellschaft erklärte der Stadtrat, daß er im Fall der 
Genehmigung der Baulinienvorlage durch den Regierungsrat einstweilen nur für den Heim- 
platz, «in der Lage wäre, der Durchführung der Kunsthauserweiterung auf der Grundlage 
der Baulinien zuzustimmen, wie sie bereits in der Bau- und Niveaulinienvorlage des 
Gemeinderates vom 24. Januar 1940 enthalten waren» (dies ist die Vorlage, die, mit dem 
Beschlußdatum 14. Januar 1940, im Jahresbericht 1941 der Kunstgesellschaft auf Seite 33 
übernommen worden ist und für alle Vorarbeiten der Kunstgesellschaft als Grundlage 
gedient hat). 
Keine Vereinfachung der Situation bedeutete es, wenn der Brief des Stadtrates weiter 
meldete: 
«Der Stadtrat benützt den Anlaß, um in Wiederholung früherer Mitteilungen darauf 
hinzuweisen, daß der Ausbau des Heimplatzes durch die Stadt in den nächsten Jahren 
noch nicht in Betracht kommt. Der Platz wird für die Abwicklung des Verkehrs in 
seinem heutigen Zustande noch längere Zeit genügen. Ein Ausbau kommt erst in Frage, 
wenn der Verkehr gegenüber den Verhältnissen, wie sie vor dem Kriege bestanden 
haben, eine weitere Zunahme erfahren sollte. Die Stadt hat vorerst auch eine Reihe 
dringlicherer Straßen- und Platzbauten auszuführen, die zum Teil bereits beschlossen, 
aber wegen Materialmangels und im Hinblick auf spätere Arbeitsbeschaffungsbedürfnisse 
noch zurückgestellt worden sind. Die Kunsthauserweiterung wird hingegen nach Durch- 
führung des Wettbewerbes und Ausarbeitung des endgültigen Bauprojektes wohl in 
Angriff genommen werden, sobald der Baubeginn auch im Interesse der Arbeits-
	        
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