Jahresbericht 1943 der Zürcher Kunstgesellschaft | a
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Sammlung
Ende Januar 1943 wurde als zweite Etappe im Plan der stufenweisen Gesamtdarbietung
der Sammlungsbestände die Ausstellung «Sammlung II» mit den Skulpturen und
Gemälden nicht schweizerischer Meister vom Mittelalter bis zur Gegenwart und einer Aus-
wahl aus den Zeichnungen des gleichen zeitlichen und geographischen Bereichs eröffnet.
Sie füllte die Sammlungsräume des ersten und zweiten Stockwerkes und die Wände des
Studiensaales und seiner zwei Galerien. Nur der Hodlersaal a im zweiten Stockwerk blieb
einstweilen unberührt, da man das für die Räumung erforderliche Abspannen und Auf-
rollen der großen. Marignano-Bilder vermeiden wollte. Um die Mitte des Jahres wurde diese
Gruppierung aufgelöst, als das ganze Kunsthaus, nun auch der Hodlersaal, für die Aus-
stellung «Ausländische Kunst in Zürich» frei gemacht werden mußte. Im Herbst schloß
sich daran mit dem gleichen Raumanspruch die Gesamtausstellung der Gesellschaft Schwei-
zerischer Maler, Bildhauer und Architekten, und im Winter, noch einmal auch in den Samm-
lungssälen des ersten Stockwerkes und in dem großen Oberlichtsaal a des zweiten, während
dessen sämtliche übrigen Räume wegen einer großen Dachreparatur unbenutzbar blieben,
die große Ausstellung Hermann Huber. ;
Wenn damit die Bestände, mit Ausnahme der im Studiensaal stets zugänglichen Samm-
lungen der Zeichnungen und der Druckgraphik, dem Kontakt mit der Oeffentlichkeit und
damit ihrer ersten Bestimmung auf längere Dauer entzogen bleiben mußten, so blieb das
Leben der Sammlung auch hinter dieser Absperrung in kräftigem Fluß, mit Sichtung und
VUeberwachung des Besitzes, Bereicherung durch Schenkungen, Leihgaben und Ankäufe,
Vorlage von Werken im Studiensaal, Ausleihungen an andere Institute, photographischer
Bearbeitung für das Archiv des Kunsthauses und für Bücher und Zeitschriften.
Unter den Schenkungen steht auch im Berichtsjahr der Beitrag jenes «Zürcher
Kunstfreundes» voran, der mit dem Blick auf das Kunsthaus Werke lebender schweize-
rischer Künstler sammelt und mit dem einzigen Vorbehalt, daß er auf Lebenszeit sie um
sich habe, sie jeweils dem Kunsthaus gleich zu Eigentum verschreibt.
Seine Erwerbungen für 1943 sind eine Bronze
«Stehende», von Otto Charles Bänninger
and sieben Oelgemälde
Nanette Genoud
Ernst Leu
Eugene Martin
Paul Mathey
Ernst Morgenthaler
Alfred Heinrich Pellegrini
Johann von Tescharner
Selbstporträt
Gärtnerhaus
Pöcheur
La Combe aux bouleaux
Spahis zu Pferd
Geburtstagsstrauß
Gewitterstimmung