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Jahresbericht 1943 der Zürcher Kunstgesellschaft
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Haushalt
Die Betriebsrechnung zeigt als Ergebnis der großen Ausstellungen vom Sommer
und Herbst gegenüber dem Vorjahr erhöhte Einnahmen an Eintrittsgeldern mit Fr. 34 000
gegenüber Fr. 17 000, Verkaufsprovisionen von Fr. 14 500 gegenüber Fr. 11 000 und Garde-
robegebühren von Fr. 3500 gegen Fr. 2200. Dem antworten freilich durch die gleichen Aus-
stellungen und die allgemeine Teuerung bedingte erhöhte Ausgaben und Ausgabenüber-
schüsse: für Besoldungen Fr. 94 500 gegen Fr. 92 000, Spedition und Magazin Fr. 5300 gegen
Fr. 1800, Reklame Fr. 9000 gegen Fr. 6000, Versicherungen Fr. 8400 gegen Fr. 3900, Kata-
loge und Photographien Fr. 2500 gegen Fr. 1500; sowie für Unterhalt der Sammlung, neue
Bilderrahmen, Restaurierungen, Fr. 5200 gegen Fr. 1200. Damit bleibt der Ausgabenüber-
schuß der Betriebsrechnung zwar um Fr. 7000 unter dem letztjährigen. überschreitet aber
immer noch Fr. 37 000.
Die nach jahrzehntelanger Stabilität mit dem Hinschied der Hülfskassierin und des
Sekretäradjunkten im Herbst 1942 eingeleitete Labilität m Personalbestand setzte
im Berichtsjahr einstweilen sich fort und ergriff auch noch weitere Stellen. Die neue Hülfs-
kassierin, Fräulein Eva Borst, die sich auf Ende Januar zur hauswirtschaftlichen Ausbil-
dung einen anderen Wirkungskreis suchte, erhielt am 1. Februar eine Nachfolgerin in
Fräulein Dora Rohr. Als Sekretäradjunkt war im Dezember 1942 aushülfsweise Herr J. B.
Iselin, ein aus Spanien zurückgekehrter Auslandschweizer eingesprungen, bis er auf Ende
April 1943 eine seinen Sprachkenntnissen und sonstigen Fähigkeiten besser entsprechende
Stelle antreten konnte. Nach dem Ablauf des auch in den ersten Monaten 1943 noch mit
militärischer Beanspruchung durchsetzten Urlaubsjahres von Herrn Dr. M. Fischer und
seiner Rückkehr in sein Schulamt trat Ende April an die Stelle eines Assistenten für die
Sammlung Herr Dr. Rene Wehrli. Ein Kandidat, der sich für den gleichen Posten gemeldet
hatte, Herr Dr. Rene Aeberhardt, ließ sich bereit finden, bis zu seiner zweiten militärischen
Einberufung Anfang Dezember am Platz des Sekretäradjunkten im Ausstellungswesen mit
zu helfen. Er wurde noch im Dezember abgelöst durch Herrn Georg Lohrer. Von Anfang
April an hatte die Garderobiere Fräulein Frieda Loosli wegen neuer Erkrankung ihre
Arbeit abbrechen müssen. sie schied Ende Juli aus dem Dienstverhältnis. ;
Krankheit und Militärdienst belasteten mit wechselweisem, nicht selten auch gleichzei-
tigem, Entzug von alteingearbeiteten und neuen Arbeitskräften den Arbeitsgang in allen
Zweigen des Kunsthausbetriebes, wie es bisher nie vorgekommen war, und wie man es nie
sich vorzustellen gewagt hätte. Allein Militärdienst und Hülfsdienst beanspruchten z. B. den
Hauswart und Packmeister vom 5. Mai bis 25. Mai, 11. September bis 20. Oktober, 25. Okto-
ber bis 21. November, die beiden Hauswartgehülfen im Wechsel vom 3. Januar bis 4. Februar,
28. April bis 31. Mai, 13. September bis 18. Oktober, die Hülfskassierin vom 11. bis 27. März
und 13. bis 23. September, die beiden Assistenten vom 30. Juli bis 26. September und
27. Juli bis 20. September, sowie den einen wieder vom 11. Dezember an.