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Jahresbericht 1943 der Zürcher Kunstgesellschaft
Vereinsleben
Die Generalversammlung 1943 genehmigte, infolge der Ungunst der Zeit etwas ver-
spätet, am 30. September Jahresbericht und Rechnung 1942 und bestätigte als Rechnungse-
revisoren für das Jahr 1943 die Herren Direktor Adolf Ceriani und Heinrich Dürst. Sie
wurde erweitert zu einem sehr stark besuchten «Schlußabend» für die Ausstellung «Aus-
ländische Kunst in Zürich» durch einen vom Präsidenten gebotenen Rückblick auf die vor
ihrem Abschluß stehende Ausstellung, mit Danksagung an alle Mitarbeiter, in erster Linie
an die Zürcher Sammler; und eine zusammenfassende Darstellung des Direktors über die
schon Ende der 1880er Jahre einsetzenden Bemühungen um die Errichtung eines zürche-
rischen Kunstsammlungs- und -Ausstellungsgebäudes, mit ihren vielen Erwartungen und
Enttäuschungen neben einer großartigen und erfolgreichen Bewährung der Stadt vor andern
kulturellen Aufgaben, als deren einstweilen letzte der Ausbau des Kunsthauses zu einem der
Bedeutung und Vitalität der Stadt entsprechenden Institut nun angemeldet ist und vor-
bereitet wird.
Vierzehnmal wurden die Mitglieder durch Karten oder eingehendere «Mitteilungen» zu
anderen Veranstaltungen im Kunsthaus eingeladen oder über Stand und Ent-
wicklung der Sammlung orientiert. So für die Eröffnung von «Sammlung II, Werke nicht
schweizerischer Künstler 15./20. Jahrhundert» am 30. Januar; Ausstellung von Neuerwer-
bungen für die Sammlung: italienische und niederländische Meisterzeichnungen 15. bis
18. Jahrhundert, am 10. März; Eröffnung der März/April-Ausstellung mit Gedächtnisrede
von Herrn Dr. Th. Keller für den Maler Otto Lüssi, am 13. März; Eröffnung der Ausstel-
lung «Rumänische Kunst der Gegenwart», mit einer Ansprache von Ministerialdirektor
Dr. 0. W, Cisek aus Bukarest, am 23. März; Eröffnung der Ausstellung Hiroshige, 8. Mai;
und Hinweis auf den illustrierten Katalog und Führungen des Direktors, 19. Mai; Beschrei-
bung und Hinweis auf die Ausstellung der Neuerwerbungen Renoir «Blick aufs Meer,
Guernsey» und «Fischstilleben», Leihgabe «Grablegung» von Paola da Venezia, Neuein-
richtung Hodlersaal a, Führungen durch «Sammlung II» und Ausstellung Hiroshige, Licht-
bildervortrag W. Boller «Die Kunst des Hiroshige», 10. Juni; weitere Führungen und Schluß
der Ausstellung Hiroshige, Ende Juni; Eröffnung «Ausländische Kunst in Zürich», 24. Juli;
Eröffnung Ausstellung «Ein Künstler, Ein Leben, Ein Werk», 18. Dezember; Gliederung
Ausstellung Hermann Huber und Hinweis auf Neujahrsblatt 1944, Ende Dezember.
Die Mitgliederzahl erfuhr trotz der erfreulich hohen Zahl von 90 neuen Eintritten
keine Steigerung, sondern bei 31 Todesfällen und 65 Austritten bis Ende des Jahres einen
Rückgang von 1574 auf 1568 Einzelmitglieder. Die Zahl der Kollektivmitglieder stieg von
16 auf 17. Juniorenkarten, die freien Eintritt zu Ausstellung und Sammlung und zur Biblio-
thek gewähren und jederzeit durch die ordentliche Mitgliedschaft ersetzt werden können,
wurden von 52 jungen Kunstfreunden bezogen.