Volltext: Jahresbericht 1944 (1944)

Jahresbericht 1944 der Zürcher Kunstgesellschaft 
Im fünften und sechsten Kriegsjahr stand das Zürcher Kunsthaus unter ver- 
stärktem Druck der ‘besonderen Verhältnisse. Die Absperrung vom Ausland, die 
neue Evakuierung der Sammlung, die lähmenden Auswirkungen der Mangelwirt- 
schaft, von den mancherlei Dingen, die für die Reinigung und gute Instandhaltung 
des Hauses notwendig sind, über die ungenügende Heizung bis zu den durch 
militärische Beanspruchung und Krankheit mehr als dezimierten Arbeitskräften, 
brachten Schwierigkeiten, die nur mit Mühe und nicht überall vollständig über- 
wunden werden konnten. So galt es, aus dem Tag für den Tag sich zu behaupten 
und wurden Reserven verzehrt statt gesammelt. 
Die größere Zahl und das stärkere Hervortreten der Ausstellungen beruhen 
darauf, daß die Sammlung, abgeräumt und unterirdisch versorgt, zum größten Teil 
und während des größten Teils des Jahres untergetaucht blieb. Hinter dem Vor- 
hang blieb ihr Leben aber ungeschwächt, die Kontrole und der sinnvolle Ausbau 
der Bestände wurden aufrecht erhalten, das Vertrauen der Behörden und der 
privaten Kunstfreunde äußerte sich auch gegenüber der unsichtbaren Sammlung 
in der Ueberweisung von Beiträgen an wichtige Ankäufe und von Kunstwerken 
als Schenkungen und Leihgaben. Voran stehen der Kanton und die Stadt Zürich 
mit ihrem Eintreten zur Ermöglichung des Ankaufes der Rousseau-Büste von 
J.-B. Lemoyne und die von einer ansehnlichen Zuweisung an den Sammlungs- 
fonds begleitete Schenkung der beiden Bilder von Max Liebermann zum Andenken 
an Dr. Hermann Kurz; ebenso das Vermächtnis C. Robert Moser und eine Reihe 
weiterer Spenden. Auch andere Institutionen als die Sammlung wurden bedacht, 
die Bibliothek mit einem Beitrag von Herrn Dr. Heinrich Bodmer - von Arnim 
an die Aufwendung für die große Photographiensammlung, der Fürsorgefonds mit 
einer großen Zuweisung von einem Freund, der sich in einer langen Reihe von 
Jahren um das Kunsthaus schon verdient gemacht hat, wie kaum ein anderer. 
Hoch zu schätzende Hülfe ist auch die Mitarbeit an den Aufgaben des Vor- 
standes und der Kommissionen. Im Jahr 1944 brachten die Neuwahlen, vor allem 
auf Grund der Statutenbestimmung, daß in einer Kommission höchstens die Hälfte 
der Mitglieder während mehr als zwei Amtsdauern Sitz haben können, den Ver- 
zicht auf verdiente Vorstands- und Kommissionsmitglieder mit sich. Der Vorstand 
dankte für wertvolle Mitarbeit dem zurücktretenden Vorstandsmitglied Herrn
	        
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