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Jahresbericht 1947 der Zürcher Kunstgesellschaft
Donatorin wurde am 24. Juni in Zürich abgeschlossen. In den ersten Tagen Juli wurden
die Werke von ihrem bisherigen Standort an die französisch-schweizerische Grenze ver-
bracht. Doch verzögerten bei den französischen Behörden sich die Formalitäten und Ent-
scheidungen bis zur Ausfertigung der Ausfuhrerlaubnis so sehr, daß die Werke vor Jahres-
schluß vom Vorstand noch nicht übernommen werden konnten. Ihre Würdigung bleibt
dem nächsten Bericht vorbehalten.
Schenkungen von Gemälden sind: Frans Hals «Kopf eines Knaben mit Blockflöte»
um 1625, abgebildet in Bode, Frans Hals, sein Leben und seine Werke, Berlin 1914,
Tafel 1le, als Zuwendung zum Gedächtnis an Dr. Henry Bodmer-Abegg von dessen Familie;
Aargauer Landschaft 1863 von Adolf Stäbli, reproduziert Tafel 2 in H. Graber, Adolf
Stäbli, Basel (1916), überwiesen von der Witwe des Testators als Teil des Vermächtnisses
von Herrn Carl Naef-Schlenker; Eugen Bracht «Elias am Bache Krith», und Werner Weber
«Stilleben in Braun, Zwiebeln» 1922, Vermächtnis von Fräulein Mathilde Vogel; Eduard
Bick Selbstbildnis 1945, Geschenk von Herrn Dr. A. Jöhr; Hilla von Rebay «With tender-
ness» 1946.
Der Zürcher Kunstfreund, der für das Kunsthaus sammelt, meldet für 1947 als neue
Zuwendungen die Oelgemälde: Hans Berger «Paysage de Provence» 1909, Fritz Deringer
«Winterlandschaft», Adolf Dietrich «Seevögel», Otto Gampert «Bergbach», Walter Kopp
«Im Maggiatal», Walter Schneider «Sitzendes Mädchen», Albert Schnyder «Paysage Ajoie»,
«Sitzende Frau», «Les Balancoires».
Leihgaben der Vereinigung Zürcher Kunstfreunde sind die zwei Bildnisse «Heinrich
Rahn, Anno aetatis 46, 1536» und «Anna Rahn geborene Waser, Anno aetatis 42, 1536»
von Hans Asper; aus Privatbesitz Camille Bombois «Allee», Oskar Kokoschka «Wofür wir
kämpfen» 1943, Vincent van Gogh Selbstbildnis 1886/88, De La Faille (1939) Nr. 405.
Zur Ueberweisung an das neu eingerichtete Musee de la Majorie in Sitten wurde von
der Gottfried-Keller-Stiftung zurückgezogen «Küche auf Schloß Valeria» von Raphael
Ritz, bisher Inv. Nr. 607.
Angekauft wurden die Gemälde: Wassily Kandinsky «Der schwarze Fleck» 1921; Oskar
Kokoschka «Adile Astaire» 1926, und «Montana-Landschaft» 1947; Max Beckmann <«Bild-
nis Max Reger» 1917; dazu, mit Verwendung einer Schenkung von Herrn Dr. A. Jöhr an
den Fonds Armin Honegger, eine von namhaften italienischen Autoritäten als Frühwerk
dem Tintoretto zugeschriebene Komposition der Verehrung des Christkindes durch die
Heiligen Drei Könige.
Die Ankäufe von Druckgrap hik umfassen die erste Ausgabe der Lithographien von
Eugene Delacroix zu «Hamlet» 1843 Delteil Nr. 103—118; die Lithographien «Guerre
civile» von Edouard Manet 1871 Guerin Nr. 75, und «Portrait Ce&zanne» von Auguste
Renoir um 1880; fünf weitere Lithographien von Henri de Toulouse-Lautrec «Les vieilles
histoires» 1893 Delteil Nr. 18 IL, «Brandes et Leloir» 1894 Delteil 62, «Proces Arton» 1896
Delteil 192, «Le cheval et le collev» 1899 Delteil 288, «La chätelaine» ou «Le Tocsin» 1895
Delteil 337 II; die Mappe «Der arme Vetter» mit 34 Lithographien 1919 von Ernst Barlach,
den farbigen Holzschnitt «Straßenszene» 1922 von Ernst Ludwig Kirchner (nach Bild von
1914) Schiefler Nr. 469.
Zeichnungen wurden von drei Zürcher Künstlern angekauft: Ludwig Vogel Aqua-
rell, mit danach erstellter Lithographie, «Die Versprechungen, Spektakelstück in fünf Ab-
teilungen»; Albert Welti «Ein Mann treibt den Tod aus seinem Haus», F ederzeichnung