Jahresbericht 1947 der Zürcher Kunstgesellschaft
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Beilage II
Die zweite Kunsthauserweiterung
7. Bericht, 1. Januar 1947 bis 31. Dezember 1947
Die im Vorjahr aufgenommenen Belichtungs- und Beleuchtungsstudien in verschiedenen
Sälen mit wechselnder Besetzung ergaben für die Thermoluxdecke bei Tageslicht die
Wünschbarkeit einer elastischen Anpassungsmöglichkeit von Stellung und Tönung der
Jalousien über der Glasdecke und auch der Lichtdurchlässigkeit und Tönung der Gläser,
an den mit den Jahreszeiten verbundenen Wandel von Sonnenhöhe und -stärke, gleich wie
an die ungleichen Bedürfnisse der an den Wänden einander ablösenden Bilder. Eben so
erwies es sich, daß auch bei der künstlichen Beleuchtung eine starre Verteilung und
Dosierung nach Standort, Stärke und Farbe der Lichtquellen mit der wechselnden Be-
setzung der Bilderwände nicht vereinbar sind. Die im Zusammenhang mit der Ausstellung
«Meisterwerke aus Oesterreich» für einmal improvisierte und in sich bewegliche Beleuch-
tungseinrichtung in den Räumen von Ausstellung und Sammlung erlaubte für jede Neu-
besetzung der Säle die bestmögliche Anpassung durch Verschiebung, neue Gruppierung
und Wahl der Lampen nach Lichtstärke und Lichtfarbe, je nach den Bedürfnissen der
verschiedenen Bildergruppen bis zu einzelnen Bildern. Die Frage stellte sich, wie eine
solche Elastizität in den neuen Sälen mit einer fest eingebauten Beleuchtungsanlage ge-
währleistet werden kann.
Für die Förderung der Bereitschaft zum Baubeginn bei eintretenden bessern Verhält-
nissen wurde den Architekten der Auftrag zur durchgehenden Ausarbeitung der Projekt-
pläne im Maßstab 1:100 erteilt, und zur Gesamtkostenberechnung für den Erweiterungsbau
und die Anschlußarbeiten auf Grund der neuen Materialpreise, Tarife und Arbeitslöhne.
in erster Linie für die Eisenbetonkonstruktionen.
W. Wartmann