SAMMLUNG
Der Ausbau der Sammlung konnte nicht im wünschbaren
Maß gefördert werden, da Mittel, welche die Vereinigung Zürcher
Kunstfreunde für Ankäufe geäufnet hatte, angesichts der un-
sichern finanziellen Lage und Zukunft der Zürcher Kunstgesell-
schaft als Reserven zurückgehalten werden mußten. Der stark
reduzierte Sammlungsfonds selber aber erlaubte bei den heutigen
Preisen auf dem Kunstmarkt keine großen Sprünge, Dies um so
weniger, als im Vorjahr das im letzten Jahresbericht reproduzierte
Stilleben von Picasso auf Rechnung 1953 gekauft worden war.
Es hat seither an der Picasso-Ausstellung in Mailand gute Figur
gemacht.
Immerhin war es möglich, ein wichtiges Werk, «Wald mit
Eichhörnchen», von Franz Marc, der in der Sammlung noch nicht
vertreten war, zu erwerben. Auch machten einige schöne Schen-
kungen die Behinderung im Ankauf weniger fühlbar. Hier sei
vor allem der Künstlerin Helen Dahm gedacht, die uns aus ihrer
Ausstellung im Helmhaus nach freier Wahl fünf Bilder schenkte.
Wahrlich eine seltene Großzügigkeit, für die wir der Malerin
auch hier den herzlichsten Dank aussprechen. Von der verstor-
benen Frau Professor Boßhart, Witwe des Dichters Jakob Boß-
hart, erhielt die Sammlung eine Anzahl Werke von Ernst Ludwig
Kirchner, mit dem die Verstorbene freundschaftlich verbunden
war, Herr Dr. Mayenfisch hat seine Sammlung in verdankens-
werter Weise weiter ausgebaut.
Der immer mehr überhandnehmende internationale Ausstel-
lungsbetrieb hat auch unsere Sammlung stark in Anspruch ge-
nommen. Obschon häufig Leihgesuche abgewiesen werden müs-
sen, gibt es doch viele Fälle, in denen ein Museum, das selber
Ausstellungen veranstaltet, sich den Wünschen um Leihgaben
nicht verschließen kann.