zugeflossen sind. Im Berichtsjahr sind denn auch bereits einige
bedeutende Werke erworben worden. Die Zürcher Kunstgesell-
schaft ist der Vereinigung Zürcher Kunstfreunde für die so
wesentliche Erweiterung der Sammlungsbestände zu größtem
Dank verpflichtet.
Die Gottfried Keller-Stiftung, die in den letzten Jahren unse-
ren Wünschen so weit immer möglich entgegenkam, hat auch
dieses Jahr wertvolle Werke als Leihgaben beigesteuert, so vor
allem ein Täfelchen mit Passionsdarstellungen aus dem Kreis der
Manesse-Handschrift.
Ein Ausbau der Sammlung rechtfertigt sich um so mehr, als
mit dem Neubau die Möglichkeit einer dauernden Ausstellung
gegeben wird. Das bisherige Aschenbrödeldasein soll ein Ende
haben, wird doch der ganze heute bestehende Bau für die Samm-
lung reserviert sein. Der Fremde wird also nicht wie bisher die
Werke, die der Reiseführer ihm nennt, vergeblich suchen, und der
Einheimische — so hoffen wir — wird ein fruchtbareres, intimeres
Verhältnis zu seiner Sammlung gewinnen.
Wie aber soll nun die Sammlung eingerichtet werden? Ist tat-
sächlich die für Jahre oder Jahrzehnte unveränderte Aufstellung
das Ideal, oder darf — in Grenzen allerdings einer festzulegenden
Ordnung — ein maßvoller Wechsel stattfinden? Soll möglichst
viel oder eine möglichst gute, locker angeordnete Auswahl gezeigt
werden? Darüber wird man sich bis zum Beginn des Neubaus klar
sein müssen. Der Direktor könnte sich denken, daß nur die
wichtigsten Werke der Sammlung dauernd in einer vergleichsweise
stabilen Hängung gezeigt werden, daß daneben einige Säle für
wechselnde, vielleicht thematische Ausstellungen aus den Samm-
lungsbeständen reserviert bleiben, und daß schließlich eine eben-
falls allgemein zugängliche Studiensammlung mit Platz sparenden
Ziehwänden auch einen Großteil der nicht allgemein interessie-
renden Werke der Sammlung zugänglich macht.
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