Im Berichtsjahr befand sich das Kunsthaus gewissermaßen
im Zustand einer Schlange, die sich häutet, griffen doch die
Bauarbeiten des neuen Kunsthauses auch auf den Altbau
über. Trotzdem wurde, mit Ausnahme von vier Wochen im
September, das Haus offengehalten, auch wenn Wohlmei-
nende geraten hatten, das Kunsthaus für mehrere Monate zu
schließen. Es schien uns wichtig, den Betrieb nicht einfach
abzubrechen und nach Möglichkeit die Kontinuität und den
Kontakt mit dem Publikum zu wahren.
Natürlich mußten Einschränkungen in Kauf genommen
und eine beträchtliche Zahl von Sälen geräumt werden, Vor
allem wurde es auch nötig, den Eingang ins Kunsthaus zu ver-
legen, da die Halle gegen den Heimplatz, ebenso wie die alten
Büroräume, schon am Anfang des Jahres durch die Bauarbeiten
angegriffen wurden. Der improvisierte Zugang über Treppen
von der Rämistraße her brachte immerhin den Vorteil, daß
endlich einmal der Garten, der bisher bestenfalls ein Schau-
gericht gewesen war, erschlossen wurde. Der Aufgang durchs
Grüne wurde von den Besuchern sehr geschätzt und wirkte ein
wenig auch als Magnet für Leihgaben.
So stellte uns eine bekannte Zürcher Plastiksammlung den
«Griffu>» von Germaine Richier auf die Terrassenmauer, und
auf einer weißen Fläche steht als Leihgabe der Stadt seit dem
Herbst «Der Jongleur» von Emilio Stanzani. So tut es einem
fast leid, daß dem Zugangsweg durch den Garten keine Dauer
beschieden ist. Auf jeden Fall aber sollte der Garten vom Haus
aus zugänglich bleiben. Dauernde Nutznießer mindestens der
Gartenaussicht sind, da die Büros definitiv in den Südflügel
des alten Kunsthauses verlegt wurden, deren Inhaber.