Damals freilich noch ohne den Verkaufserfolg, der ihm heute
in einer Zürcher Galerie beschieden war.
Ganz besonders freuen wir uns, daß die Zürcher Regie-
rung durch eine Zuwendung von Fr. 100 000.— den Ankauf
eines außerordentlichen Stückes antiker Plastik für das Kunst-
haus ermöglicht hat. Es handelt sich um eine künstlerisch
besonders starke Fassung des im frühen Hellenismus ausgebil-
deten Marsyas-Themas. Das Werk wird in unserm Jahres-
bericht gesondert gewürdigt von Herrn Professor Dr. Bloesch,
der nicht nur das Verdienst hat, uns auf das in seinem Institut
restaurierte Werk aufmerksam gemacht zu haben, sondern
der sich auch mit uns zusammen unermüdlich für die Finan-
zierung eingesetzt hat. Wir möchten ihm dafür unsern herz-
lichsten Dank aussprechen, ebenso wie dem Finanzdirektor
der Zürcher Regierung, Herrn Regierungsrat Meier, und dem
gesamten Regierungsrat, die sich mit großem Verständnis der
Sache des Marsyas angenommen haben.
Wir beabsichtigen nicht, aus dem Kunsthaus ein Antiken-
Museum zu machen. Doch will uns scheinen, der Marsyas
stehe unserer Sammlung wohl an als ein bedeutendes Stück
europäischer Skulptur und als ein Zeugnis für eine Kultur,
die der Ausgangspunkt für alles Europäische ist. Die Museen
unseres Landes sind nicht reich an Werken, aus denen erkenn-
bar wird, was antike Kunst ist. Einige solche Beispiele für
unsere jungen Leute und für jeden Betrachter hinzustellen
ist unser Bestreben. In diesem Sinne wurde seinerzeit das
Relief aus Persepolis erworben, um das wir heute schon be-
neidet werden. Und wir hoffen, eines Tages auch die Freude
zu haben, ein eindrucksvolles Stück griechischer Skulptur der
klassischen Zeit aufstellen zu können.
Eine erfreuliche Schenkung hat die graphische Sammlung
von Herrn Sponagel erhalten, die ausgezeichneten Illustratio-
nen zu Rene de Soliers «Contre Terre» von Germaine Richier,
die zu den interessantesten graphischen Arbeiten der kürzlich
verstorbenen Künstlerin gehören. Herr Sponagel hat das Werk