Volltext: Jahresbericht 1959 (1959)

1. Pour repondre a la vie reelle, l’art doit se baser sur deux 
Elements fondamentaux: l’espace et le temps. 2 Le volume 
n’est pas la seule expression spatiale. 3. Les elements cine- 
tiques et dynamiques peuvent permettre l’expression du temps 
regel, les rythmes statiques n’y suffisent pas. 4. L’art doit 
cesser d’&tre imitatif, pour decouvrir de nouvelles formes.® 
Pevsner verzichtete folglich von allem Anfang an auf 
Gewinnung der Form mittels Abstraktion aus einem natürlich 
vorgegebenen Gegenständlichen; er verwendet die elementar- 
sten bildnerischen Mittel zur «konkreten» Sichtbarmachung 
rational geometrischer Vorstellungen. Innerhalb dieser konse- 
quenten Beschränkung — oder je nach der jeweiligen Betrach- 
tungsperspektive: Ausweitung — der gestalterischen Möglich- 
keiten kehren aber auch bei Pevsner bestimmte zentrale 
«Motive» oder Formgelegenheiten verschiedentlich wieder. Seit 
1938, seit der «Construction surface developpable» und der 
«Colonne developpable» von 1942 ist es zumal die Säule als 
spiralig gedrehte Raumprojektion: die «Projection dynamique 
au 30°» (1950/51), die «Colonne» (1952) und die «Colonne 
symbolisant la paix (1954) gehören der selben Formen- und 
Werkfamilie an.° Im Fall der «Colonne symbolisant la 
paix> wie in dem der «Siegessäule» deuten bereits die Titel 
an, daß diese Gebilde, so sehr sie sich von nachahmender 
Repräsentation irgendeiner Gegenständlichkeit fernhalten, 
einen ganz spezifischen geistigen Gehalt zum Ausdruck brin- 
gen wollen. Die «Colonne de la victoire» ist ein Siegeszeichen, 
freilich von absoluter Eigenart, die sich der gesamten abend- 
ländischen Tradition gegenüber als von radikaler Neuheit 
erweist. Zwei sphärische Flächen überkreuzen sich derweise 
im Raum, daß sie ihrerseits je zweimal das V-Zeichen «als 
8 Vgl. Pevsners Vorwort zum Katalog «Antoine Pevsner, Georges Vantonger- 
loo, Max Bill», Ausstellung im Kunsthaus Zürich, 15. Oktober bis 13. Novem- 
ber 1949; hier die Siegessäule ausgestellt als Nr. 22; abgebildet ferner in 
Carola Giedion-Welcker, Plastik des XX. Jahrhunderts, Zürich, 1955, S. 173; 
und in Rene Massat, Antoine Pevsner et le constructivisme, Paris, 1956 (ohne 
Abbildungsnumerierung) . 
9 Vgl. die Abbildungen bei Massat, a. a. O0. 
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