1. Pour repondre a la vie reelle, l’art doit se baser sur deux
Elements fondamentaux: l’espace et le temps. 2 Le volume
n’est pas la seule expression spatiale. 3. Les elements cine-
tiques et dynamiques peuvent permettre l’expression du temps
regel, les rythmes statiques n’y suffisent pas. 4. L’art doit
cesser d’&tre imitatif, pour decouvrir de nouvelles formes.®
Pevsner verzichtete folglich von allem Anfang an auf
Gewinnung der Form mittels Abstraktion aus einem natürlich
vorgegebenen Gegenständlichen; er verwendet die elementar-
sten bildnerischen Mittel zur «konkreten» Sichtbarmachung
rational geometrischer Vorstellungen. Innerhalb dieser konse-
quenten Beschränkung — oder je nach der jeweiligen Betrach-
tungsperspektive: Ausweitung — der gestalterischen Möglich-
keiten kehren aber auch bei Pevsner bestimmte zentrale
«Motive» oder Formgelegenheiten verschiedentlich wieder. Seit
1938, seit der «Construction surface developpable» und der
«Colonne developpable» von 1942 ist es zumal die Säule als
spiralig gedrehte Raumprojektion: die «Projection dynamique
au 30°» (1950/51), die «Colonne» (1952) und die «Colonne
symbolisant la paix (1954) gehören der selben Formen- und
Werkfamilie an.° Im Fall der «Colonne symbolisant la
paix> wie in dem der «Siegessäule» deuten bereits die Titel
an, daß diese Gebilde, so sehr sie sich von nachahmender
Repräsentation irgendeiner Gegenständlichkeit fernhalten,
einen ganz spezifischen geistigen Gehalt zum Ausdruck brin-
gen wollen. Die «Colonne de la victoire» ist ein Siegeszeichen,
freilich von absoluter Eigenart, die sich der gesamten abend-
ländischen Tradition gegenüber als von radikaler Neuheit
erweist. Zwei sphärische Flächen überkreuzen sich derweise
im Raum, daß sie ihrerseits je zweimal das V-Zeichen «als
8 Vgl. Pevsners Vorwort zum Katalog «Antoine Pevsner, Georges Vantonger-
loo, Max Bill», Ausstellung im Kunsthaus Zürich, 15. Oktober bis 13. Novem-
ber 1949; hier die Siegessäule ausgestellt als Nr. 22; abgebildet ferner in
Carola Giedion-Welcker, Plastik des XX. Jahrhunderts, Zürich, 1955, S. 173;
und in Rene Massat, Antoine Pevsner et le constructivisme, Paris, 1956 (ohne
Abbildungsnumerierung) .
9 Vgl. die Abbildungen bei Massat, a. a. O0.
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