Volltext: Jahresbericht 1960 (1960)

SAMMLUNG 
Die Liste der Neuerwerbungen dieses Jahres wäre noch 
kürzer, wenn wir auf unsere eigenen Mittel angewiesen ge- 
wesen wären. Die wichtigste Erwerbung des Jahres war nur 
möglich dank einem von der Regierung des Kantons Zürich 
aus dem Lotteriefonds zur Verfügung gestellten namhaften 
Betrag und weiter mit der Hilfe eines Beitrages der Vereini- 
gung Zürcher Kunstfreunde. Es handelt sich um das plastische 
Hauptwerk von Henri Matisse, die Vierergruppe von Reliefs 
mit weiblichen Rückenakten von 1909, 1913, 1916/17 und 
1930. An der Behandlung des einen Themas in verschiedenen 
Schaffenszeiten läßt sich das Fortschreiten des Künstlers zu 
immer freierer Vereinfachung ablesen; doch da jedes Mal ein 
Meister am Werke war, fällt es schwer zu sagen, welches der 
vier Stücke nun das gelungenste sei; deshalb auch schließen 
sie sich zusammen zu einem Ganzen wie Sätze einer musika- 
lischen Komposition. Man hat zuweilen die Meinung ver- 
treten, Matisse sei ein Maler und daher als solcher zu sam- 
meln. Werke von Michelangelo sind nicht mehr auf dem 
Markt, doch wären wir gespannt zu hören, ob er Bildhauer 
oder Maler war. Ueber die vier Reliefs von Matisse wird in 
diesem Jahresbericht noch besonders berichtet werden. 
Dank der diskreten Hilfe jenes Kunstfreundes, der uns 
jedes Jahr durch einen Beitrag die Erwerbung eines Kunst- 
werkes der Gegenwart ermöglicht, konnte aus der Ausstellung 
des Salon de Mai ein wichtiges Bild «Pyramidal» des Spaniers 
Antonio Tapies gekauft werden, dessen Schaffen wir schon 
seit Jahren mit Aufmerksamkeit verfolgt hatten. Zur Genera- 
tion der Pioniere gehört der 1957 in Paris verstorbene Tscheche 
Frank Kupka, von dem ein Oelbild «Langage vertical» für die 
Sammlung gesichert werden konnte, wobei allerdings schon 
der Ankaufskredit für 1961 in Anspruch genommen werden
	        
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